Besinnlicher Martinszug durch die Krifteler Straßen, hinauf zum großen Feuer an der Bonifatiuskapelle

mpk

Eine schöne Tradition lockte am vergangenen Mittwoch, 12. November, wieder viele Kinder mit ihren Eltern und Großeltern zur katholischen Kirche St. Vitus: Der alljährliche Martinszug stand an. Der eigentliche Termin des Martinstags ist der 11. November, der Tag der Beisetzung des Heiligen Martin von Tours im Jahre 397. Sein Leichnam wurde damals in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt – dies ist auch der Ursprung der obligatorischen Lichter und Laternen, die sämtliche Feierlichkeiten an diesem Tage kennzeichnen.

Vor dem Gotteshaus versammelten sich einige hundert Menschen, um dem Heiligen Martin – mit seinem roten Mantel, auf dem Pferd sitzend – zur Bonifatiuskapelle zu folgen. Die kleinsten Besucher hatten ihre zum Teil selbst gebastelten Laternen dabei und trugen diese durch das abendliche Kriftel. So leuchteten viele fantasievolle, bunte Laternen und boten ein außerordentlich stimmungsvolles Bild.

Zuvor, um 17.45 Uhr, hatte die katholische Kirchengemeinde zu einer Andacht in St. Vitus eingeladen. Viele Familien nahmen daran teil. Die ersten Lieder wurden bereits in der Kirche gesungen, und die altbekannte Martinsgeschichte wurde noch einmal, spaßig illustriert von an die Leinwand geworfenen Bildern, ausführlich erzählt: Vom armen Mann wurde berichtet, der zu erfrieren drohte, bis Martin sich seiner annahm, seinen Mantel mit dem Schwert teilte und ihn dem Bettler schenkte, damit auch der es wenigstens warm hat. Und natürlich von den Gänsen, die Martin auf seiner Flucht vor der Berufung zum Bischof durch lautes Geschnatter verrieten.

Andächtig lauschten die Kinder den Ausführungen, und viele von ihnen hatten dabei bereits ihre leuchtenden Laternen in der Hand.

Die Botschaft der Geschichte: Liebe Deinen Nächsten, kümmere Dich um ihn. Und auch wenn man nicht die eigene Winterjacke durchtrennen und mit einem Fremden teilen will, so kann man dennoch versuchen, dem Ideal und dem Wirken des Heiligen Martin so gut es geht nachzueifern und das Schicksal derer, denen es schlechter geht, nicht einfach zu ignorieren oder zu verdrängen. Jeder kann versuchen, dazu beizutragen, dass es den Mitmenschen gut genug geht.

Gegen 18.15 Uhr ging es dann auf der Straße los: Traditionell startete der Martinszug von der Ecke Kirchstraße/Kapellenstraße aus in Richtung Bonifatiuskapelle, eskortiert von der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel.

Den Startschuss gaben die Bläser mit „Sankt Martin, Sankt Martin“. Während des Marsches wurden immer wieder bekannte Lieder wie „Ich geh‘ mit meiner Laterne“ und „Laterne, Laterne…“ angestimmt und hallten so durch die Straßen der Gemeinde. Damit die Bereitschaft zum Mitsingen nicht an mangelnder Textsicherheit der stimmgewaltigeren Erwachsenen scheiterte, wurden schon während der Andacht zahlreiche Blätter mit den Liedern des Abends verteilt.

Der Höhepunkt der Martinszugs war natürlich einmal mehr das große, mächtige Martinsfeuer auf der Wiese vor der Bonifatiuskapelle, das Sankt Martin "hoch zu Ross" umritt.

Dass der Martinszug auch in diesem Jahr wieder allen großen Spaß gemacht hatte, war an den glücklichen Gesichtern (nicht nur) der vielen Kinder leicht abzulesen.

Und auch die beliebten Martinsgänse fanden einmal mehr reißenden Absatz und waren für viele Besucherinnen und Besucher das ideale Abendessen nach dieser ganz besonderen Veranstaltung, an die sich alle Kinder zweifellos noch lange erinnern werden - bis sie vielleicht später einmal selbst als Eltern wieder mitlaufen werden.

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