Krifteler Hundewiese wird Anfang September eröffnet

1.300 Quadratmeter großes Grundstück soll hiesigen Vierbeinern freien Auslauf ermöglichen

Die Arbeiten an der Fertigstellung der neuen Hundewiese unterhalb der Bonifatiuskapelle laufen. Anfang September soll die neue Einrichtung dann für Vierbeiner sowie Herrchen und Frauchen zur Verfügung stehen.

Über mehrere Jahre hinweg wurde die Einführung einer Leinenpflicht für Hunde in Kriftel immer wieder in den politischen Gremien diskutiert. Vor allem auch, da in Kriftel Obstanbau betrieben wird, für den die Gemeinde in der gesamten Region bekannt ist. Obstanbauende und Jagdgenossenschaft mahnten immer wieder an, dass durch freilaufende Hunde Wildtiere gerissen beziehungsweise Muttertiere gestört werden und dass erhebliche Schäden und Verunreinigungen an der Ernte durch freilaufende Hunde entstehen. Daher wurde am 31. März 2023 in Kriftel die Leinenpflicht für das Hochfeld eingeführt.

Damit es im Hochfeld künftig trotzdem die Möglichkeit gibt, Hunde mal so richtig rennen zu lassen, wurde vom Gemeindeparlament beschlossen, dass eine sogenannte Hundewiese angelegt wird. Die Arbeiten sind in dieser Woche gestartet: Zurzeit wird der Zaun gestellt, Anfang September soll sie eröffnet werden.

Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek besuchte jetzt die „Spielwiese“, die auf einem 1.300 Quadratmeter großen gemeindeeigenen Grundstück unterhalb der Bonifatiuskapelle „Auf der Hohlmauer“ angelegt wird. Mehrere Bänke für die Hundebesitzerinnen und -besitzer sowie zwei Mülleimer mit Hundekotbeuteln werden noch aufgestellt.

30.000 Euro wurden im Haushalt dafür bereitgestellt. Die laufenden Kosten belaufen sich im Jahr auf 1.300 Euro.

Nachfrage ist groß

Die Nachfrage nach einer solchen Fläche, auf der Hunde sich frei bewegen können, ist zuletzt immer größer geworden. Gerade während der Corona-Pandemie hatten sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger einen Hund zugelegt. Und zusätzlich zur Leinenpflicht im Hochfeld sind durch die Arbeiten am Baugebiet "Am Krifteler Wäldchen" bereits weitere beliebte Wege für den Hundespaziergang im Grünen weggefallen oder weniger attraktiv geworden.

Außerdem zeigt die Afrikanischen Schweinepest gerade, wie folgenschwer es für Hundebesitzer sein kann, wenn man gerade in einer akuten Restriktionszone wohnt.

Der Planungsausschuss hatte in der Sitzung vom 30. Januar 2023 auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen zu prüfen, wo in Kriftel eine eingezäunte Hundewiese eingerichtet werden könnte.

Deshalb wurde im vergangenen Jahr zunächst eingehend geprüft, ob eine solche eingezäunte Hundewiese auch wunschgemäß in der Gemeinde eingerichtet werden könnte. Zunächst fiel der Blick auf die beiden größten Grünflächen in Kriftel sowie Flächen im Außenbereich der Gemeinde. Maßgebliche Kriterien waren dabei die Erreichbarkeit der Fläche, die dort vorhandenen Parkmöglichkeiten, die grundsätzliche Verfügbarkeit, Größe, Umfeld sowie eventuelle Auswirkungen auf den örtlichen Naturschutz.

Der Freizeitpark ist als größte Grünfläche der Gemeinde durch seine vielen Attraktionen bei Familien, Kindern und Jugendlichen sehr beliebt und wird entsprechend von allen Altersklassen intensiv genutzt. Er ist sehr gut erreichbar und bietet zahlreiche Parkmöglichkeiten. Die Vielzahl der dortigen Freizeitangebote steht aber der Schaffung einer zusammenhängenden Hundewiese in geeigneter Größe im Weg.

Auch der Ziegeleipark ist infrastrukturell gut angeschlossen und verfügt über Parkplätze. Die dortige Grünfläche wäre auch verfügbar gewesen und hätte einen ausreichend großen Standort für eine Hundewiese liefern können. Jedoch wurde bei der Prüfung resümiert, dass die Artenvielfalt dort im Vordergrund stehe und das Areal daher als ungeeignet eingestuft wird.

Außerhalb des Ortskerns von Kriftel liegt nun, unterhalb der Bonifatius Kapelle, eine bislang unbebaute, gemeindeeigene Grünfläche. Sie ist leicht erreichbar von der Hattersheimer Straße (L3011) aus über die Straße „Auf der Hohlmauer“. Direkt vor Ort gibt es Parkplätze, zudem in der näheren Umgebung bei den dortigen Vereinsanlagen. Die Grünfläche war verfügbar, und mit 1.300 Quadratmetern Fläche bietet sie auch genug Fläche für den Hundeauslauf. Das Areal trägt zwar ebenfalls zum Naturschutz bei, sei jedoch im Vergleich zum Ziegeleipark sehr artenarm.

Die Gemeindeverwaltung hat nun nach einem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag der Planungsgesellschaft Natur und Umwelt mbH, sowie einer Potentialeinschätzung des Amtes für ländlichen Raum einen Antrag auf Benehmen zur Errichtung einer Hundewiese gestellt. Am 1. August wurde dieser Antrag von der unteren Naturschutzbehörde genehmigt. In der laufenden Woche werden seit Montag die Zaunanlage, Bänke, sowie zwei Mülleimer mit Hundekotbeuteln errichtet.

Auch Hundewiesen brauchen Regeln

Hundewiese ist nicht gleich Hundewiese: Interessant wird das "Regelwerk" sein, das in Kriftel zum Einsatz kommen wird. Benachbarte Kommunen halten dies unterschiedlich: Die Ende 2022 in Hattersheim eröffnete Hundewiese am dortigen Glockwiesenweg liegt in direkter Nachbarschaft zur Wohnbebauung und wurde deshalb aus Rücksichtnahme auf die Anwohnerschaft mit Öffnungszeiten versehen - eine Problematik, die angesichts der Abwesenheit eines Wohngebiets im Bereich der Krifteler Hundewiese keine Rolle spielen dürfte.

In Hattersheim und seit Anfang des Jahres auch in Okriftel dürfen zudem keine Leckerlis zum Einsatz kommen, ebenso ist auch der Einsatz von "Clickern" und Pfeifen nicht gestattet. Damit will man einerseits stressige Situationen vermeiden, die durch Futter- oder Spielzeugneid entstehen könnten, andererseits soll es auf den Wiesen in der Nachbarstadt auch keine für Schädlinge nahrhaften Hinterlassenschaften geben.

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