Trauer um Werner Moritz-Kiefert

Tragischer Unfalltod des Kommunalpolitikers und Familienvaters

Werner Moritz-Kiefert (74) ist am vergangenen Sonntag bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.

Kriftel trauert: Am vergangenen Sonntagabend fiel am Bahnübergang Paul-Duden-Straße Werner Moritz-Kiefert, Vorsitzender des hiesigen SPD-Ortsvereins und ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter, mit seinem Blindenhund einem tragischen Unfall zum Opfer. Die schreckliche Nachricht rief ebenso parteiübergreifend wie in der gesamten Gemeinde und über deren Grenzen hinaus, von der Gemeinde Kriftel über die SPD-Fraktion im Kreistag bis hin zu Landrat Michael Cyriax, große Bestürzung hervor. Werner Moritz-Kiefert hinterlässt seine Ehefrau Silvia sowie die Kinder Tanja, Björn und Margerit.

Jahrzehntelanges kommunalpolitisches Engagement

Der 1947 geborene Krifteler Sozialdemokrat fing nach seiner Schulzeit im Jahre 1965 an, mit viel Freude und Engagement bei der Stadt Frankfurt zu arbeiten. Diese Anstellung erwies sich für ihn als segensreich: Werner Moritz-Kiefert hatte viel Spaß daran, Leute zu motivieren und auf kreativen Wegen Ziele zu erreichen. Auch an der Teamarbeit fand er großen Gefallen. Dort lagen seine hauptsächlichen Talente – weniger im Bereich der akribischen Kleinarbeit. Daher war er bis 2008 im Dienst der Großstadtverwaltung Frankfurt am Main bestens aufgehoben. Dort wirkte er als Diplom-Verwaltungswirt konstruktiv im Personalrat mit und setzte sich in der zentralen Personalentwicklung ein.

Als sein Sehvermögen immer schlechter wurde - Moritz-Kiefert litt zeitlebens am Grünen Star und bezeichnete seinen Zustand selbst seit dem Jahr 2000 als "blind" - und er nur noch mit einem Blindenführhund ins Büro kommen konnte, fasste er den Entschluss, in den Ruhestand zu gehen.

Über den Beruf fand Moritz-Kiefert sowohl zur SPD, für deren Ziele er sich seit 1977 engagierte, als auch zu seiner Ehefrau: Nachdem er für die Stadt Frankfurt ein Personalentwicklungskonzept auf die Beine gestellt hatte, fand im dortigen Rathaus ein Regierungswechsel statt. Die CDU übernahm das Ruder und hatte natürlich eigene Vorstellungen, und Werner Moritz-Kiefert wollte sein eigenes Konzept nicht kampflos aufgeben. Die ebenfalls politisch aktive Silvia Moritz-Kiefert war damals für die Stadt Frankfurt tätig, sie wechselte seinerzeit vom Personal- in den EDV-Bereich. Seit 1985 wohnten beide zunächst in Hofheim, zehn Jahre später verschlug es das Paar nach Kriftel. Hier war der engagierte Kommunalpolitiker und Vater von drei Kindern seit Jahren als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und Gemeindevertreter tätig. Auch der SPD-Kreistagsfraktion Main-Taunus gehörte er seit 2011 an, diese vertrat er als ehrenamtliches Mitglied im Kreisausschuss. 2021 bekam Moritz-Kiefert die bronzene Ehrenplakette des Main-Taunus-Kreises verliehen.

Todesfälle am Krifteler Bahnübergang

Erst Mitte März wurde an gleicher Stelle ein zwölfjähriger Junge tödlich von einem Zug erfasst. Nachdem ein Radfahrer vor zehn Jahren am Bahnübergang zu Tode kam, hatte die Gemeinde Kriftel im Auftrag der Gemeindevertretung schon einmal Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen, um auf eine Erhöhung der Sicherheit durch eine Vollschranke oder ein akustisches Warnsystem bei heruntergelassener Schranke hinzuwirken. 2013 ließ die Deutsche Bahn dann verkünden, dass man keine Veranlassung zu einer Veränderung an dieser Stelle sehe.

Bis heute ist dort lediglich eine halbseitige Schranke im Einsatz, die jeweils nur über die rechte Fahrspur ragt. Nun will die Deutsche Bahn Presseberichten zufolge die Sicherheit an der verhängnisvollen Stelle noch einmal überprüfen.

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