Flora

Ich liebe meine Katze, sagt Inge.

Sie ist aber auch zu niedlich, stimme ich ihr zu.

Aber manchmal, da könnt’ ich sie ... fährt Inge fort, da könnt’ ich sie grade!

?

Dieses Mistvieh! Jetzt ist Inge richtig böse.

Ich ahne, was da kommt.

Letzte Woche noch, als es wie aus Kübeln regnete, hatten wir zusammen in Inges Küche gesessen und ein Kohlmeisenpärchen beobachtet. Die fleißigen Eltern haben sich fast die Flügel ausgerissen, um ihre Brut satt zu bekommen. Immer und immer wieder kamen sie, einer nach dem anderen, angeflogen. Manchmal waren sie so dicht hintereinander, dass sie sich im Anflug fast gegenseitig umgerannt haben. Äußerst elegant trafen sie jedes Mal die Einflugschneise an dem Vogelhäuschen. Der Regen hielt sie nicht von ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit ab.

Wir konnten stundenlang zuschauen.

.... und gestern sind die Kleinen ausgeflogen, sagt Inge.

... und haste nicht gesehen, war unsere sonst so verschlafene Mimi auf Zack.

Hat sie?

Nein, sie nicht, glaub’ ich, sagt Inge, ich hab’ sie eingesperrt. Aber als wir am Abend aus dem Schwimmbad kamen, war von unserer Vogelfamilie nichts mehr zu sehen.

Vielleicht sind sie ja ... versuche ich vorsichtig zu beruhigen.

Wenn unsere Katze uns nicht ganz zufrieden schnurrend entgegengekommen wäre, würde ich das ja gerne glauben, sagt Inge zu

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