So manche Frage blieb unbeantwortet

Informationsveranstaltung zur Brückensperrung am Bahnhof konnte nicht alle Aspekte klären

Bürgermeisterin Ulrike Steinbach begrüßte im Bürgerhaus zwei Vertreter des Bauvorhabenträgers Hessen Mobil. Lukas Mischler (Mitte) und Klaus Göbel erläuterten im gut besetzten Bürgerhaus die Planungen und wie die Siedler trotz der Brückensperre ihre Häuser erreichen werden.
(gus/Fotos: Steinacker)

 

BISCHOFSHEIM (gus) – Es ist immer ganz schön, wenn die Bürger am Ende einer Veranstaltung all das Wissen mit nach Hause nehmen können, das sie sich durch ihren Besuch erwartet hatten. Davon konnte bei der Informationsveranstaltung zur bevorstehenden Brückensperrung am Bahnhof am Donnerstag, 12. Januar, nicht die Rede sein. Der gute Besuch der Versammlung im Bürgerhaus zeigte deutlich, dass der für Ende Februar angekündigte Baubeginn am Rampen Fragen aufwirft, vor allem bei den Anwohnern der Böcklersiedlung. Die kommen dann mit dem Auto für – laut Planung – acht Monate nicht mehr direkt aus dem Ortskern in ihre Straßen (oder umgekehrt), sondern sind aus beiden Richtungen auf die B43 als Zufahrt angewiesen.

Hessen Mobil als verantwortlicher Vorhabenträger hatte Projektleiter Lukas Mischler und Klaus Göbel ins Bürgerhaus geschickt, die erläuterten, was auf der Bahnhofsbrücke im Einzelnen geplant ist. Für die technischen Details allerdings begeisterten sich die wenigsten Bürger. Sie wollten wissen, wie sich die Sperrung auf die Erreichbarkeit des Ortskerns und auf das Leben in der Siedlung generell auswirkt. Für alle Bischofsheimer ist es ein Thema, wie die Auswirkungen auf den Linienbusverkehr durch den Wegfall der Haltestelle auf Höhe des Bahnhofsvorplatzes aussehen.

Doch bei allen Fragen zu den Busverbindungen wurde es eben bedauerlich dünn bei der Informationsvermittlung, da keine Vertreter der LNVG am Tisch saßen, die ihre Planungen für den Busverkehr während der Bauzeit erläutern konnten. Geklärt wurde lediglich, dass auf Höhe des Endes der Auffahrt auf die B43 in Richtung Gustavsburg eine Ersatzbushaltestelle entstehen wird. Die werden die Busse ansteuern, die nun nicht mehr von Rüsselsheim kommend rechts in Richtung Bahnhof fahren können.

Bürgermeisterin Ulrike Steinbach betonte, dass die Gemeinde vergeblich versucht habe darauf hinzuwirken, dass die Brückensanierung mit einer halbseitigen Sperrung geschieht und damit bei laufendem Betrieb, wenn auch mit Ampelschaltung auf einer Spur. Doch das hielt das von Hessen Mobil mit den Arbeiten beauftragte Wallauer Unternehmen Eurovia Beton mangels Fahrbahnbreite für nicht durchführbar, wie die Vertreter des Landesbetriebs erläuterten.

Mischler betonte, dass die von der Sperrung betroffene LNVG in die Abstimmung eingebunden war, die Sachlage und Verläufe daher kenne und entsprechend ihre Ersatzfahrpläne erstellen werde. Die Nahverkehrsgesellschaft wird das Ergebnis ihrer Planungen dann auch über Pressemitteilungen rechtzeitig veröffentlichen, steht zu erwarten. Erstaunlich auch, dass ein Einwurf einer Rollstuhlfahrerin das Podium unvorbereitet traf. Sie konnte nicht erkennen, wie sie in ihrer Lage den Weg von der Siedlung in den Ortskern in den Monaten bewältigen soll, denn der Fußweg benutzt natürlich den Treppenabgang zum P+R-Parkplatz.

Eine Lösung für den barrierefreien Zugang vom und zum Bahnhof sowie in den Ortskern müsste eigentlich im 21. Jahrhundert Bestandteil einer jeden Planung sein. 

Ob dies auch hier der Fall war, konnte auf dem Podium erstaunlicherweise aber niemand konkret beantworten.

 

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