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Kreisfeuerwehrtag mit Feuerwehrfest und Übung der Nachwuchseinheiten aus Bischofsheim und Crewe

Beim Kreisfeuerwehrtag wird am Veranstaltungsort in einer Art Sternfahrt eine Fahrzeugparade zusammengezogen, die die Besucher staunen lässt. So waren im Attich auch Fahrzeuge der Feuerwehr Wiesbaden und der Infraserv-Werksfeuerwehr zu sehen.
(Fotos: Engert)

 

BISCHOFSHEIM (me) – Der Sonntag des Feuerwehrfestes (17. September) begann mit einer Sternfahrt der Einsatzfahrzeuge der 33 Feuerwehren des Kreises, diese kamen am Vormittag am Bürgerhaus an und unterstützten damit die Bischofsheimer bei ihrem Fest. Es war schon ein tolles Aufgebot aus vier Gerätewagen, 23 Löschfahrzeugen und zehn Sonderfahrzeugen, was da rund ums Bürgerhaus zu sehen war. Viele Bischofsheimer waren mit der Familie unterwegs und bestaunten die Fahrzeuge, dabei gab es die Gelegenheit, die Fahrzeuge eingehender zu besichtigen; besonders beeindruckend fanden die Besucher den Gerätewagen „Atemschutz“ vom Standort Groß-Gerau. Stolz konnte Stefan Kaiser einen Oldtimer, den knallroten „Magirus Deutz“ präsentieren, der von 1956 bis 1974 bei der Kelsterbacher Feuerwehr stationiert war.

Das war aber nicht alles, was aufgebaut war, die Bungee-Jump-Anlage war ein besonderes Highlight, aber auch die Hüpfburg vor der Seniorenresidenz lockte die kleinen Besucher genauso an wie das Kinderbemalen und Rita Wiebe mit ihren Ballons. Zu einem Feuerwehrtag gehört natürlich auch das Löschen. So fanden es viele der Kinder toll, mit dem Schlauch auf die Fenster des Holzhäuschens der Jugendfeuerwehr zu zielen und natürlich zu treffen.

Um 13 Uhr begann dann die gemeinsame Übung der Jugendwehr aus Bischofsheim und der Kadetten der „Cheshire Fire and Rescue Service Brigade“ aus Crewe & Nantwich, koordiniert von Andy Fink, Benny Plaul und den Ausbildern der Fire Cadets. Dazu musste der gemischte Trupp, der mit zwei Löschfahrzeugen und einem Gerätewagen anrückte, einen simulierten Brand des Klettergerüstes auf dem Spielplatz vor dem Seniorenpark löschen.

Es musste dazu ein Leiterbock über den Zaun gestellt werden, da es eine Person – natürlich in Form einer Puppe – zu retten galt. Die Jungs und Mädchen machten ihre Sache gut und wurden dafür auch von den zehn anwesenden Feuerwehrleuten aus dem belgischen Tielt, der Partnerstadt von Groß-Gerau, gelobt. Es war nicht einfach für die Jungfeuerwehr und die englischen Kadetten, da es ja auch die Sprachbarriere zu überwinden galt und die Ausrüstung anders ist, so bei den Verschlüssen der Schläuche. Ein besonderer Nebeneffekt war dadurch die Reinigung des Klettergerüstes. Dietmar Zaia lobte die besondere Kooperationsbereitschaft von Herrn Böttcher, dem Leiter des Seniorenparks, wie auch von Herrn Adrian, dem Eigentümer.

Die 13 englischen Kadetten mit ihren Ausbildern waren in Bischofsheim von Donnerstagabend bis Dienstagmorgen zu Gast und hatten teilweise auch eigene Ausrüstung dabei. 2012 war der erste Besuch der Engländer, 2014 waren die Bischofsheimer in England und es gibt nach diesem Besuch schon wieder eine Einladung nach England für 2019.

Während des Besuches war der Nachwuchs am Samstag in einer Feuerwache der Berufsfeuerwehr in Frankfurt mit einem riesigen Trainingsgelände, das alle beeindruckte. Die Bischofsheimer hatten sich auch sonst einiges einfallen lassen, um die Gäste zu unterhalten. So gab es gemeinsames Kegeln, Sightseeing in Mainz und eine Farewell-Party im Gerätehaus.

Dietmar Zaia berichtete, dass es in England keine freiwillige Feuerwehr wie hier bei uns gibt, sondern nur Berufsfeuerwehren, die jedoch von Freiwilligen unterstützt werden, diese werden aber bezahlt. Die jungen Kadetten bleiben fünf Jahre bei der „Cheshire Fire and Rescue Brigade“ und können sich dann für einen anderen Beruf entscheiden oder für die Ausbildung zum „Firefighter“. In Deutschland liegt es im Interesse der Freiwilligen Feuerwehr, die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr so zu motivieren, dass sie als Erwachsene weiterhin bei der freiwilligen Feuerwehr Dienst machen. Gemeindebrandinspektor Peter Eckert war zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltungen.

„Der 71. Kreisfeuerwehrtag war ein glanzvoller Erfolg, wir konnten die Leistungsfähigkeit unserer Wehr demonstrieren und jeder konnte das kameradschaftliche Miteinander der Wehren im Kreis sehen. Mit unserem Programm konnten wir das Interesse der Bischofsheimer wecken, wir sind sehr zufrieden mit dem Besuch.“

Die Engländer sprachen das aus, was für alle wichtig ist und auch den Erfolg dieser Veranstaltung mitgetragen hat: „Firefighters are a big family in the World“

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