GUSTAVSBURG (ast) – Einen „städtebaulichen Meilenstein“, das erhofft sich Bürgermeister Richard von Neumann von der Umgestaltung des Bereiches an der Rudolf-Diesel-Straße in Gustavsburg. Im Bauausschuss wurde in der vergangenen Woche wieder die Umgestaltung des 3500 Quadratmeter Geländes von der Feuerwehr, über den kleinen Marktplatz, dem ehemaligen Plus-Markt bis zur Volksbank beraten.
Vom Betrachter wird dieser, von regem Autoverkehr geprägte Bereich nicht als Platz wahrgenommen. Das soll jetzt anders werden: Architekt Folkert Rüttinger von der Planergruppe ROB hatte drei Planentwürfe vorbereitet. Dabei spielte der von Bündnis 90/Die Grünen im Mai vorgebrachte Wunsch, einen Platz ohne Autos zu schaffen eine nachgeordnete Rolle. „Den Verkehr optisch beruhigen“, das versuchte Planer Rüttinger mit seinem weiterentwickelten Konzept.
Großformatige Betonplatten sollen den Platz markieren. Nur mit sogenannten Rillenplatten werde der auch bisher schon bestehende Fahrbahnbereich abgesetzt, schlug er vor. Für den Wochenmarkt oder Weihnachtsmarkt könne der Platz, durch die abgesperrte Fahrbahn, ohne störende Bordsteine ausgeweitet werden. Ein neu gepflanzter Baum samt Brunnen und ein Pavillon mit Bänken sollen zukünftig Aufenthaltsqualität schaffen. Die vorhandenen Bäume müssten allerdings für das neue Platzkonzept fallen, skizzierte Rüttinger die Konsequenz seiner Planung. Die Grünfläche an der Feuerwehr bleibe dagegen erhalten, betonte er.
Rund 600.000 Euro wird die Umgestaltungsmaßnahme nach ersten Schätzungen kosten. Der Abriss eines angrenzenden Garagenhofs, um weiteren öffentlichen Parkraum zu schaffen, soll mit zusätzlichen 90.000 Euro zu Buche schlagen. Das Vorhaben wird mit öffentlichen Geldern der Städtebaulichen Sanierungsmaßnahme finanziert. Im Juni 2008 hatten sich die Gemeindevertreter von Ginsheim-Gustavsburg für das von Bund und Land unterstützte Förderprogramm mit geschätzten Kosten von rund 10,9 Millionen Euro ausgesprochen. Die Förderung ist insgesamt auf 15 Jahre angelegt.
„Im ganzen Förderprogramm wurde bisher kein öffentliches Projekt umgesetzt“, warb der Bürgermeister für diese Umgestaltungsmaßnahme im Ortskern von Gustavsburg. Es werde hier nur eine neue Optik erzeugt, die sehr viel Geld koste, kritisierte Rudolf Guthmann (CDU). Er stellte sich, unterstützt von Siegfried Nachtmann von den Freien Wählern, gegen die Fällung der rund 20 Jahre alten Bäume. „Die Bäume stehen der Platzplanung im Weg“, sieht dagegen Rüttinger keine Alternative.
Auf Anregung von Reinhold Becker von den Grünen soll jetzt geprüft werden, was das Versetzen der vorhandenen Bäume kostet. Bürgermeister Richard von Neumann versprach, dass bei der Neugestaltung die Parkplatzanzahl nicht reduziert, sondern sogar um 20 Stellplätze erweitert wird. In einem von vier Zusatzanträgen forderten die Grünen, dass auch Fahrradparkmöglichkeiten geschaffen werden. In diesem Punkt erhielten sie eine Zusage.
Der Forderung nach einer solarbetriebenen Straßenbeleuchtung erteilte der Bürgermeister eine Absage. Es werde an LED-Leuchten gedacht. Die Anregung der Grünen, einen öffentlichen Trinkbrunnen zu installieren, wurde vom Planer aufgenommen. Es müsse, wegen der zukünftig geplanten Veranstaltungen auf diesem Platz, auch eine Toilettenanlage auf das Gelände, forderte Carolin Rethorn von den Grünen abschließend. Wegen Beratungsbedarf mehrere Fraktionen wurde eine Entscheidung auf die Gemeindevertretersitzung (29.) vertagt.
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