Containerhafen vermehrt LKW-Verkehr spürbar

Bau- und Verkehrsausschuss befasst sich mit Folgen des CTM-Umzugs

GINSHEIM-GUSTAVSBURG (ast) – Bis zu 100 Lastwagen mehr pro Tag werden künftig über die Darmstädter Landstraße durch Gustavsburg rumpeln. In Kürze zieht die Firma „Container Terminal Mainz“ (CTM) vom Mainzer Zollhafen nach Gustavsburg um. Das Gelände der ehemaligen Schiffswerft am Main wird damit zu einem Umschlagplatz für Container vom Schiff auf Lkws und umgekehrt.

 

Besorgnis bereitet Bündnis 90/Die Grünen dabei nicht nur die Lärmentwicklung. Im Bauausschuss brachten sie in der vergangenen Woche einen Prüfantrag ein, der sich mit der Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch den zusätzlichen Verkehr beschäftigt. Im Naherholungsgebiet Mainspitze mit Sportplatz rechneten die Menschen nicht mit Schwerlastverkehr, der sich über die Straße „Am Mainufer“ und „Auf der Mainspitze“ zur „Darmstädter Landstraße“ bewegt, erläuterte Stefanie Best für die Grünen. Hier müssten Warnschilder aufgestellt und Querungshilfen geschaffen werden, forderte sie.
Auch im Bereich zwischen Kostheimer Brücke und Verkehrskreisel, sowie in der „Darmstädter Landstraße“ müsse es zusätzliche Fußgängerüberwege geben. Der Kreisel solle einen Bereich für Fahrradfahrer bekommen und der Bedarfsstreifen entlang der „Darmstädter Landstraße“ müsse zum Fahrradweg erklärt werden, heißt es zusätzlich in dem Antrag der Grünen. Notfalls könne man die „Darmstädter Landstraße“, die eine Bundesstraße ist, in eine Gemeindestraße umwidmen, um alle Maßnahmen durchzusetzen, schlug Best vor. Mit CTM sollten Gespräche geführt werden, damit die Gemeinde nicht auf den Kosten für mehr Sicherheit sitzen bleiben, regten die Grünen an. 
Bürgermeister Richard von Neumann riet davon ab die „Darmstädter Landstraße“ zur Gemeindestraße zu entwidmen. Wenn überhaupt möglich, kämen damit unüberschaubare Folgekosten auf die Kommune zu. Auch bei der Einrichtung eines Fahrradweges machte er den Bauausschussmitgliedern wenig Hoffnung. Dieser müsse 1,85 Meter breit sein. Weil dafür die Straße an vielen Stellen zu eng sei, habe man den sogenannten Bedarfsstreifen eingerichtet, auf dem allerdings auch geparkt werden dürfe. Insgesamt sehe er für die Gemeinde keinen großen Handlungsspielraum, bedauerte von Neumann. Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer würden aber geprüft, versprach er. Alle Ausschussmitglieder sehen bei der Erhöhung des Schwerlastverkehrs in Gustavsburg Handlungsbedarf, deshalb wurde der Prüfantrag einstimmig beschlossen.
Ein weiterer Prüfantrag der Grünen fand ebenfalls die Zustimmung der anderen Fraktionen. Reinhold Becker von den Grünen erläuterte den Wunsch, dass das Projekt „MVG mein Rad“ auf Ginsheim-Gustavsburg ausgeweitet wird. In Mainz ist das Projekt der „Mainzer Verkehrsgesellschaft“ (MGV) Anfang des Jahres gestartet. Nach vorhergehender Registrierung kann in der Mainzer Innenstadt mit einer Chipkarte an den eingerichteten Fahrradstationen ein Mietrad entliehen werden. Das System ist zur Zeit noch in der Erprobungsphase.
Am Bahnhof in Gustavsburg und am Friedrich-Ebert-Platz in Ginsheim könnten von der MVG ebenfalls Ausleihpunkte eingerichtet werden, schlug Becker vor. Diese Möglichkeit der Fortbewegung sei eine gute Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr und sollte auch für die Bürger der Doppelgemeinde zugänglich sein, betonte er. 
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