Zwölf von insgesamt 95 Ferienspielkindern hatten sich zu dieser Unternehmung angemeldet. Zu Beginn saßen alle im Gemeinschaftsraum der Polizeiwache und bekamen einige Werkzeuge eines Polizisten gezeigt. Neben Waffen und Handschellen hat ein aufmerksames Mädchen auch die Schutzweste als ein wichtiges Utensil genannt. Die Handschellen wurden direkt ausprobiert, ein Junge wurde für den Rest der Gesprächsrunde an seinen Stuhl „gefesselt“. Der Kommentar seiner Schwester: „Jetzt wirst du gefesselt, dass du endlich die Klappe hältst“, sorgte für Gelächter.
Danach ging es in die Telefonzentrale. Hier haben zwei Dienst habende Polizisten den Kindern einen eingehenden Notruf simuliert. Ein Kind wusste die wichtigsten Eckdaten, die bei einem Notruf Bestandteil sein sollten:
Wo ist etwas geschehen?
Was ist geschehen?
Wieviele Personen sind betroffen?
Auf gar keinen Fall dürfen bei den zentralen Notrufnummern, 110 für die Polizei und 112 für die Feuerwehr und Rettungsdienst, Scherzanrufe getätigt werden.
Nach diesen grundlegenden Informationen wurde etwas Praxis in die Besichtigung der Polizeiwache eingebaut. Die Verwahrungszelle wurde besichtigt – auch von innen. Nachdem die zwölf Kinder samt Betreuerin darin Platz gefunden hatten, verriegelte der Polizeihauptkommissar und Leiter der Polizeistation, Gerhard Brand, die Tür kurz von innen. Hier gibt es nichts, außer einem Fenster und einer Liege. Im Vorraum, der aber nur unter polizeilicher Aufsicht vom Insassen betreten werden kann, befinden sich ein Waschbecken und eine Toilette. Zum Zeitpunkt der Besichtigung war keine der beiden Verwahrungszellen besetzt.
Danach ging es in den Hof, wo ein Einsatzfahrzeug parat stand. Sehr beeindruckt waren die Kinder vom Blaulicht. Im Kofferraum sind weitere wichtige Gegenstände, die die Polizisten gegebenenfalls am Einsatzort benötigen. Neben Klassikern wie einem Warndreieck, sind dort aber auch ein großer Metallschneider und ein Besen vorzufinden. Der Besen erstaunte die Kinder sehr. Aber selbstverständlich braucht man, zum Beispiel zur Beseitigung von Glasscherben nach einem Auffahrunfall, auch einen Besen, zur Vermeidung von Folgeschäden.
Zum Abschluss versammelten sich alle noch einmal im Gemeinschaftsraum. Nun lag der Schwerpunkt bei den Fragenden beim Werdegang und der Ausbildung eines Polizisten. Es ist wichtig zu wissen, dass das, was man beim Fernsehen sieht, nicht unbedingt der Realität entspricht.
Es wird im Trainingszentrum in Darmstadt geübt, alle acht Wochen muss ein Polizist zur Schießübung, die findet allerdings in Rüsselsheim statt. Dabei muss genaues Zielen gelernt werden. Denn ein Täter darf nur angriffs- und fluchtunfähig gemacht werden. Das heißt, der Polizist muss sich genau darauf konzentrieren, dass er nur Beine, Arme oder Schultern trifft. Ein Polizist braucht selbstverständlich einen Führerschein, zusätzlich bekommt er eine Fortbildung der Sondersignale im Straßenverkehr.
In einem Schrank stehen Pokale, diese haben sich die Polizeimannschaften bei Fußballspielen verdient, bei denen die Fitness trainiert wird, die Spaß machen und die Gemeinschaft fördern.
Ob sich da der Eine oder die Andere der anwesenden Ferienspielkinder schon seinen Beruf ausgesucht hat?!
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