Eine Kuchentheke über mehrere Meter

Reichhaltige Küche beim Fest der Gustav-Brunner-Schule

Gustavsburg (prm) – Nicht weit vom Förderverein der Gustav-Brunner-Schule haben die „Börek-Frauen“ ihr Quartier aufgeschlagen: Unermüdlich und über mehrere Stunden bereiten sie den Teig für den türkischen Auflauf zu, lachen und sind fröhlich gestimmt, denn die Nachfrage nach dem würzigen Gericht ist beim Schulfest am Samstag mindestens so groß wie am Grillstand ihrer deutschen Nachbarn. 

 

Die Grillwürste nebenan gehen ebenso gut: Der Förderverein kann nicht klagen, wenn es darum geht Einnahmen zu erzielen. Und das bei mächtig vielen Mitbewerbern, denn beim großen Fest auf dem Hof der Grundschule und im Foyer können die Besucher aus dem Vollen schöpfen. Überall gibt es tolle Angebote für Leib und Seele, und alle an der Schule mit 216 Kindern aus 22 Ländern ziehen dabei an einem Strang. Allein die Kuchentheke ist mehrere Meter lang.
Keine Frage, die Großveranstaltung, an der sich zehn Klassen, die Lehrerschaft, zahlreiche Eltern und der Förderverein beteiligen, hat es in sich. Überall auf dem Schulhof passiert etwas gleichzeitig. Die Klassen haben sich Spiele ausgedacht, die ihnen und ihren Kameraden viel Vergnügen bereiten: Das Bobbycarrennen und das Schießen mit Spritzpistolen, der Sinneparcours der Schulkinderbetreuung und das Wikingerschach, das Smiley-Abwerfen und das Kinderschminken sind nur ein paar Beispiele aus der fantasievollen Welt der Kinder, die hin und wieder unterbrochen wird von den Auftritten der Musikschule Mainspitze, die mit Flötenkreis und Trommelgruppe für musikalische Stimmung sorgt.
Und doch, bei aller Freude, hat die Veranstaltung auch einen ernsten Hintergrund. Die Gustav-Brunner-Schule ist bedacht, mit Eigeninitiative Einnahmen zu erzielen, um sich dieses oder andere Schulprojekt leisten zu können. Konrektorin Rita Barthel deutet an, dass es da mehrere Baustellen gibt; näher eingehen will sie darauf aber nicht, denn am Samstag sollte ja gefeiert werden.
Einen hohen Erlös will auch der Förderverein an seinem Stand erzielen. Darüber hinaus ist die seit zehn Jahren bestehende Institution auch bestrebt, für sich zu werben. Vorsitzender Thorsten Ott berichtet, dass der Zusammenschluss von Eltern zwar 60 Mitglieder in seinen Reihen wisse. „Aber von einem Drittel der Eltern gehen die Kinder nicht mehr in die Grundschule“, sagt er.
Die Folgen zeichnen sich ab: In verantwortlicher Tätigkeit im Vorstand wollen sich nicht so viele beteiligen. „Wir standen schon vor zwei Jahren kurz vor der Auflösung“, bedauert Ott. In absehbarer Zeit stehen wieder Vorstandswahlen an. Bis dahin, wünscht er sich, solle es gelingen, noch mehr Mitstreiter zu gewinnen.
Am frühen Nachmittag verbucht der Förderverein neben der klingenden Kasse den Erfolg – wenigstens ein neues Mitglied schließt sich spontan der Organisation an, die in einem Jahrzehnt eine Fördersumme 23277 Euro aufgetrieben hat, um die Grundschule zu unterstützen.
Was beim Schulfest in die Kasse kam, stand vor dem Veranstaltungsende naturgemäß noch nicht fest. Dass aber Kleinvieh auch Mist macht, beweisen am Samstag die kleinen Mädchen, die unweit der Börek-Frauen Astern, Wasserlilien und Physalis in kleinen Blumentöpfen feilbieten. Für 50 Cent gehen winzige Pflanzen in Mini-Töpfchen über den Tisch. Und bestimmt können die Kinder dem Förderverein bald ein paar Euro überreichen und so zum Gelingen des Schulfests einen kleinen, aber gewichtigen Teil beitragen.

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