Ein Volksfest mit stetem Zuwachs

Gustavsburger Burgfest boomt weiter – Rekordverdächtiger Andrang vor der Bühne und beim Künstlermarkt

Ein Prosit auf die Gemütlichkeit: Burgfestbesucher lassen es sich am Samstagabend bei einem kühlen Getränk gutgehen, wie einige Tausend weitere Besucher des Vereinsfestes auf der Ochsenwiese.
(Foto: Gössl)

 

GUSTAVSBURG (gus) – Es geht immer noch ein bisschen besser und mehr, scheint für das Gustavsburger Burgfest zu gelten. Die vier Tage (2. bis 5. Juni) auf der Ochsenwiese warteten mit rekordverdächtigen Besucher- und Umsatzzahlen auf. Daniel Martin, Chef des veranstaltenden Sport- und Kulturbundes Gustavsburg (SKB), lief am Montagnachmittag ein bisschen staunend, aber vor allem hellauf begeistert von dem Zuspruch der Menschen aus der Region für das von ihm und dem SKB in den vergangenen Jahren weiterentwickelte Konzept über das Gelände im Burgpark.

Das Fest hat mit der Einführung des Künstlermarktes vor vier Jahren und dem Ausbau des Bühnenprogramms mit einem attraktiven Musikprogramm das Gesicht vom beschaulichen Vereinsfest mit kleinem Schaustellerbereich deutlich verändert. Das muss nicht immer funktionieren, tut es in Gustavsburg aber ganz offensichtlich, wie der Besucherandrang an allen Tagen zeigte.

Nur die Gewitterfront am Samstag störte das Geschehen etwas, das sich ansonsten so gut entfaltete, dass es mit der Behauptung des SKB, rund um das Festgelände am Burgpark fänden sich genügend Parkplätze für die Auswärtigen, schnell Essig war. Die Parkplätze am Penny, ergänzt um die des neuen Rewe sowie jene am Bürgerhaus ergänzten die Stellflächen an der Ochsenwiese zwar um ein gewisses Angebot, das reichte in den Spitzenzeiten aber nicht aus, um den Parkdruck aufzufangen. Prompt setzte es kräftig Strafzettel für Falschparker außerhalb der vorgesehenen Zonen.

Am besten kommt man sowieso ohne Blechkarosse zum Feiern, das gilt zumindest für alle aus der näheren Umgebung. Größter Zuwachsbereich war in diesem Jahr der Künstlermarkt, der auf den Pfingstsonntag und -montag beschränkt war. „Wir hatten 96 Bewerbungen für die 70 Plätze, so dass wir einigen absagen mussten“, berichtete Martin von der steigenden Nachfrage. Dies veranlasste den SKB, diesmal auf 70 Plätze zu erweitern. Das hieß allerdings, dass die Anbieter am neuen „Ast“, dem östlichen Fußweg parallel zur Erzbergerstraße, ohne Schatten spendende Bäume auskommen mussten.

Die Anbieter kommen längst nicht mehr nur aus der näheren Region, sondern teilweise aus dem Norden der Republik, berichtet Martin. Entscheidend für die Zusage durch den SKB ist der Mix an Angeboten, der möglichst groß sein soll und es tatsächlich auch war. Eigentlich ist der Künstlermarkt eine große Genschenkboutique, in der nur der Geldbeutel entscheidet, was man sich neben dem Umschauen auch leisten will oder kann.

Erfreulich günstig ist es auf dem Burgfest immer noch, sich am Stand der Vereine mit Essen und Getränken zu versorgen. Die Angebote sind etabliert und bekannt, und mancher musste bei der Ware nachlegen oder – wie der GCC mit seinen Kartoffelpuffern – seine Bude vorzeitig schließen, weil der Rohstoff ausgegangen war.

Beim Bühnenprogramm gilt es zu unterscheiden zwischen der lokalen Präsentationsplattform und den Bands, die Publikum von außerhalb nach Gustavsburg bringen sollen. Für den erstgenannten Zweck stand vor allem der Montag mit dem Kindernachmittag auf dem Programm, als zum Beispiel die Tanzgruppen des TV Gustavsburg ihre eingeübten Tänze vorführten.

Am Sonntagvormittag gab es zum Frühschoppen wieder eine Art Sonderauftritt für die Bewohner des Seniorenheims „Haus Mainblick“. Dessen Leiter Steffen Haas und seine Frau Jenny traten wieder als „Zweisam“ auf und zogen die dazu eingeladenen Bewohner aus dem Heim in der Bebelstaße in den Bann. Auch der Gesangverein Einigkeit wollte laut Programm eigentlich am Sonntagmittag die Besucher mit ihrem Liedgut erfreuen, doch den Auftritt musste der Chor absagen. Ersatz bot das Burgfest-Debüt des Koblenzer Trios „The Acoustics“, das in Gustavsburg allerdings als Duo auf der Bühne gehen musste.

Größter Zuschauermagnet war der Sonntagabendact der „Münchner Zweitracht“, die sich als „populärste Oktoberfestband der Welt“ vermarktet und damit die Erwartung der Zuhörer vorgibt. Und tatsächlich ist bei der Band der bajuwarische Hintergrund unverkennbar in Outfit und Repertoire, das allerdings vor allem mit Rockklängen umgesetzt wird. „Was für ein sensationeller Abend beim Burgfest Gustavsburg! Traumkulisse, Traumwetter und Traumpublikum“, schwärmt die Band auf ihrer Facebook-Seite vom Auftritt auf der Ochsenwiese.

Wie auch der SKB von „seinen“ Gustavsburgern und ihren Gästen schwärmt, die das Burgfest bis zum Abschluss mit dem Feuerwerk am Montagabend so gut frequentierten, dass die Veranstalter sich mit ihrem Konzept auf dem richtigen Weg sehen. Wobei es schwierig werden könnte zu entscheiden, wo die Grenzen des Wachstums zu ziehen sind, damit die Vereine, die bei „ihrem“ Fest keine zusätzlichen Kapazitäten einbringen können, nicht zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden.

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