Gestaltungskonzept für einen Schandfleck

Briefkasten, Geldautomat, Uhr, Ruhebänke, Parkplätze – die Ortsbeiräte melden Wünsche an

WICKER/FLÖRSHEIM/WEILBACH (al) – Die Ortsbeiräte haben dem Magistrat und der Verwaltung wieder einen Haufen Arbeit aufgebürdet. Das Rathaus muss eine Reihe von Wünschen prüfen. Die Stadtteilpolitiker propagieren unter anderem eine Uhr und einen Briefkasten in den Flörsheimer Kolonnaden.

In Wicker schlugen die CDU-Vertreter vor, an der ehemaligen Bushaltestelle „Tor zum Rheingau“ ein oder zwei zusätzliche Parkplätze zu schaffen und ein Infoschild zum Anrufsammeltaxi (AST) aufzustellen, letzteres nach Möglichkeit in der Nähe des „Ausschellers“. Die Christdemokraten wollen, wenn die Haltestelle erst einmal demontiert ist, den „Parkdruck“ im alten Ortskern mindernm Mit dem AST-Schild aber wollen sie verhindern, dass der „Ausscheller“ nicht so häufig zugeparkt wird, so Ortsvorsteherin Nastasja Hartmann.

Kontrollen an der Warte?

Einmütig angenommen wurde auch der CDU-Antrag, den Kraftfahrzeugverkehr zur Warte (über Landwehrweg und Steinweg) sinnvoll zu kontrollieren und zu prüfen, „inwieweit generell an der Warte dauerhaft geparkt werden darf“. Die Ortsbeiräte wie auch die Wickerer Anwohner haben erhebliche Zweifel, dass alle Auto- und Motorradfahrer, die zur Warte fahren, dafür auch eine Genehmigung haben. Sie stören sich auch daran, dass immer mehrere Autos an der Warte parken, wenn dort Betrieb ist. „Hier stellt sich die Frage, ob diese Nutzung ordnungsgemäß ist.“ Und selbst wenn Genehmigungen vorlägen könnten die Pkw nach einer Lieferfahrt doch auf einem Parkplatz außerhalb der gesperrten Wege abgestellt werden, meinen die CDU-Vertreter im Wickerer Ortsbeirat.

Bürgermeister Michael Antenbrink will freundlich prüfen und hat auch mit dem Betreiber der Warte Gespräche geführt. Er wies aber auf den Flörsheimer Dauerkonflikt hin, dass die Parlamentarier an vielerlei Stellen mehr Kontrollen fordern, aber nicht daran denken, die Stellenzahl im Ordnungsamt zu erhöhen.

Abschlägig beschieden wurde der CDU-Wunsch, in Feldbergstraße, Klingfloßstraße und Landwehrweg weitere Behälter für Hundekotbeutel aufzustellen. Bürger halten das für notwendig, weil die Wege voller Hundehaufen sind.

Der Bürgermeister hatte Verständnis, verwies aber auf die städtischen Sparzwänge. Und es gibt das Problem, dass die Behälter in kurzen Abständen leer sind. Schließt man aus diesen Vorgängen auf den Bedarf, müsste es in Wicker und in der Stadt mehr Hunde als Einwohner geben, mutmaßt das Stadtoberhaupt. Antenbrink will aber prüfen lassen, ob die vorhandenen Hundehaufenbeutelspender an anderen Orten besser aufgestellt wären.

Um einen weiteren „Missstand“ ging es auch der CDU im Flörsheimer Ortsbeirat: in den Flörsheim Kolonnaden gibt es keinen öffentlichen Briefkasten und keine „öffentlich sichtbare Uhr“. Das soll anders werden, weshalb der Magistrat den Auftrag bekam, mit der Post und dem Betreiber des Einkaufszentrums in Verhandlungen zu treten. Zusätzliche Wünsche aus dem Ortsbeirat waren ein Briefmarkenautomat, ein Geldautomat und ein Glascontainer.

Ein mächtiges Problem haben die Stadtteil-Christdemokraten mit dem Eindruck, den der Gisbert-Beck-Kreisel macht. Die aktuelle Gestaltung dieses Kreisels hält Ortsvorsteherin Mirjam Kröhle schlicht für einen „Schandfleck im Stadtbild“. Sie werde der Intention nicht gerecht, an diesen mutigen und geschätzten Flörsheimer Bürger und Polizeibeamten zu erinnern, der in Ausübung seines Berufes einem Amokläufer zum Opfer gefallen ist.

Folglich baten die Christdemokraten den Magistrat, ein Konzept für die Gestaltung des Kreisels zu erarbeiten. Aus dem Ortsbeirat kamen zusätzliche Vorschläge, das Schülerparlament einzubeziehen und einen Ideenwettbewerb an den Schulen anzuregen.

Reitverbot am Dichterhügel?

Für den Ortsbeirat Weilbach wird sich das Rathaus mit der Frage beschäftigen, auf den Straßen und Wegen in das Gewerbegebiet Ruhebänke aufzustellen. Die GALF schlägt das vor allem im Sinne vieler älterer Menschen vor, die in die dortigen Märkte einkaufen gehen. Nach wie vor wünscht die GALF, dass die Lebensmittelgeschäfte an die Stadtbuslinie angeschlossen werden.

Mit seinem Antrag, Reitverbotsschilder zwischen Dichterhügel und Regionalparkweg aufzustellen, war GALF-Ortsbeirat Hans-Ulrich Dreisbach an der falschen Adresse. Bürgermeister Antenbrink versprach ihm aber, sich an die Regionalpark-Gesellschaft zu wenden, der das Gelände und die mithin auch die Wege gehören.

Beitrag zur Verkehrsentlastung

Neue Ampelanlage in Weilbach in Betrieb genommen

Weilbach (brs) - Die neue Ampelanlage an der Kreuzung Hofheimer/Frankfurter- und Raunheimer Straße wurde am Mittwoch von Bürgermeister Antenbrink und dem Netzmanager des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen, Thomas Benner, nach einer zweimonatigen Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Mit dem Neubau der Ampelanlage wird ein wichtiger Beitrag bei der Verkehrsentlastung im Flörsheimer Stadtteil geleistet. Die für 150.000 Euro erbaute Anlage befindet sich auf dem neuesten Stand der Technik. Der Verkehrsfluss wird durch Kameras und Kontaktstreifen in der Fahrbahn erfasst. Die Schaltelektronik stellt sicher, dass bei Bedarf eine längere Grünphase geschaltet wird. Die Lichtzeichen werden durch LED-Technik signalisiert. Das bringt neben einer 30-prozentigen Energieeinsparung auch weitere Sicherheit gegen Ausfall eines Lichtzeichens. Neben den Betriebskosten werden durch die neue Technik auch die Wartungsintervalle verlängert, was eine zusätzliche Einsparung bringt. Für behinderte Menschen wurde die Fußgängerschaltung mit speziellen Blindentastern an den Überwegen und einer akustischen Anzeige ausgerüstet. Die Bordsteine sind im Bereich der Überweg abgesenkt und mit einem besonderen Tastmuster für Sehbehinderte ausgerüstet. Bei der Überquerung des Frankfurter Straße gibt es nun keine Beeinträchtigung mehr durch abbiegende Fahrzeuge. Für die Blindeneinrichtungen steuerte die Stadt 8000 Euro bei. Die Kosten für die Erneuerung der Ampelanlage wurden vom Bund übernommen.

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