„Mehr in die Feuerwehr investieren“

Neujahrsempfang der Feuerwehren Flörsheim, Wicker und Weilbach – Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr aus Flörsheim, Wicker und Weilbach wurden beim traditionellen Neujahrsempfang für ihre besonderen Leistungen geehrt und befördert.
(Foto: H. Rix)

FLÖRSHEIM (rix) – Wie zu jedem Jahresbeginn fand auch am Sonntag, 27. Januar 2019, der traditionelle Neujahrsempfang der Freiwilligen Feuerwehren Flörsheim, Wicker und Weilbach im Feuerwehrgerätehaus am Höllweg statt. Dieser Tag wurde einst ins Leben gerufen, um die Mitglieder zu ehren und zu befördern. Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, Kreisbrandinspektor Kai Beuthien und weitere Ehrengäste waren zu dem Empfang ebenfalls eingeladen. Nicht nur die Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr waren gekommen, sondern auch Familienangehörige. 

Volker Draisbach, Stadtbrandinspektor, ehemaliger Vereinsvorsitzender und Wehrführer, eröffnete den Neujahrsempfang und freute sich, dass dieser immer noch so gut bei den Mitgliedern ankomme. Er dankte ihnen, dass sie einen Großteil ihrer Freizeit für die Feuerwehr investieren und bei Einsätzen auch ihr Leben für das Wohl der Bürger und Bürgerinnen riskieren. Der Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr ist laut Draisbach kein Hobby, sondern Berufung. Ebenfalls lobte er die vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit, die den Nachwuchs für die Zukunft hervorragend schult.

Im Anschluss stellte er noch einige Zahlen aus dem Jahr 2018 vor: Insgesamt 146 Aktive aus allen Stadtteilen gehören den Freiwilligen Feuerwehren an, 80 Jugendliche sind bei der Jugendfeuerwehr und 58 Kinder bei den Minis, achtzehn Betreuer leiten die Jugend- und Kindergruppen. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 351 Einsätze im Stadtgebiet, 76 mehr als im Vorjahr. Erwähnt wurden unter anderem der Brand auf der Deponie in Wicker, die Feldbrände im sehr trockenen Sommer, der Brand in einer ehemaligen Druckerei in Weilbach und mehrere Verkehrsunfälle. 63 mal wurden Brandsicherheitsdienste bei verschiedenen Veranstaltungen verrichtet und auch Brandschutzerziehung und Präventionsarbeit mehrere Male in Kindergärten und Schulen durchgeführt. 211 Mal wurden außerdem erfolgreich Lehrgänge von Feuerwehrmännern und -frauen absolviert und das Durchschnittsalter der Fahrzeuge betrage circa elf Jahre.

Der Erste Vorsitzende Patrick Mehler blickte mit einer Präsentation auf das vergangene Jahr zurück, der Fokus lag dabei auf einem Highlight: Die Ausbildung bei der Falck Fire Academy im Oktober in Rotterdam. Die fünftägige Ausbildung wurde von Shell Deutschland Oil GmbH finanziert, zwölf Führungskräfte aus dem Stadtgebiet nahmen daran teil. Manch einer hatte sich dafür extra Urlaub genommen. Das Ziel war ein Training der industriellen Brandbekämpfung unter realistischen Bedingungen. Die Möglichkeiten vor Ort und die Gegenstände, die dort in Brand gesetzt wurden, wären in diesem Ausmaß in Deutschland nicht durchführbar gewesen. Zum Training gehörten das Löschen von Industriebränden wie Gas oder Flüssigkeit, das Erarbeiten von Alternativplänen und ein virtuelles Training am Computer, welches allerdings in keinem Verhältnis zu einer Praxiserfahrung stehe, so Mehler. Ein Höhepunkt war das Löschen eines Tankbrandes, wobei die geschossenen Fotos auf der Leinwand nur erahnen ließen, wie anstrengend und gleichzeitig beeindruckend dieses Erlebnis gewesen sein muss. Trotz einer anstrengenden Woche beschrieb Mehler das Gelände als einen „großen Spielplatz“ für Feuerwehrmänner.

Bevor die Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen wurden, ergriff Bürgermeister Dr. Bernd Blisch das Wort. Auch er sprach seinen Dank an die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr aus und war beeindruckt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen der Polizei, dem Roten Kreuz und auch anderen Feuerwehren bei Einsätzen funktioniere. Trotz möglicher Einsparungen im Haushalt betonte Blisch, dass man sich darüber einig sei, die Feuerwehr von jeglichen Sparmaßnahmen auszulassen. Im Gegenteil soll mehr in die Feuerwehr investiert werden, wie zum Beispiel in neue Ausrüstung und Löschfahrzeuge. Schon im Voraus bedankte er sich für die kommenden Einsätze in diesem Jahr und hoffte, dass alle wohlbehalten aus diesen zurückkehren.

Nach den zahlreichen Grußworten und Dankesreden wurden Beförderungen für die verschiedenen Dienstgrade ausgesprochen. Von Feuerwehrmann-Anwärter zur Feuerwehrfrau, vom Oberfeuerwehrmann zur Hauptfeuerwehrfrau, vom Löschmeister und Oberlöschmeisterin bis zum Hauptlöschmeister wurden Männer und Frauen mit einer Urkunde und neuen Dienstgradabzeichen ausgezeichnet. Des Weiteren wurden Ehrungen des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Taunus und des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport für besondere Leistungen ausgesprochen. Beispielsweise bekamen Tobias Haschke und Christian Vogel aus Flörsheim sowie Philipp Bolz, André Ludwig, Andreas Rauguth und Marcel Ullrich aus Wicker für zehn Jahre aktiven Dienst in der Einsatzabteilung eine Anerkennungsprämie des Landes Hessen. Oliver Renard aus Flörsheim wurde sogar für 30 Jahre im Dienst der Feuerwehr geehrt.

Der Nassauische Feuerwehrverband ehrte Jan Schepula (Weilbach) und Claudia Hochheimer (Wicker) für 20-jährige aktive Dienstzeit sowie Oliver Renard und Markus Rippberger aus Flörsheim, Michael Flach und Christian Sachs aus Weilbach sowie Tobias Kaschel, Andreas Kopp, Thomas Mühl und Stefan Predikant aus Wicker mit der Ehrenmedaille in Gold für 30 Jahre Dienst.

Der Bürgermeister übergab im Namen der Stadt Flörsheim Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Geschenke als Anerkennung für besonderes Engagement. Zu guter Letzt gab es auch innerhalb des Flörsheimer Vereins eine Auszeichnung: Die silberne Ehrennadel des Vereins wurde an Sascha Gautsche und Sven Spielmann überreicht, die seit 1993 bei der Flörsheimer Feuerwehr Mitglieder sind und sich mit der Zeit auch über die Stadtgrenzen hinaus für das Wohl der Gemeinschaften eingesetzt haben, zum Beispiel als Gruppenführer und Kreisausbilder. Nach dem offiziellen Teil des Neujahrsempfangs fand noch ein gemütliches Beisammensein mit Sekt und Büffet für die Mitglieder statt.
 

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