Ich bin ein Narr, holt mich hier raus

„Der Dschungel ruft“: Flörsheimer Carneval Verein präsentierte kunterbunte Premierensitzung im exotischen Gewand

Die Ballettdamen von Cassiopeia sorgten für tänzerische und musikalische Abwechslung mit ihrem Auftritt „Tarzan“. 
(Fotos: H. Rix)

FLÖRSHEIM (rix) – Am Samstagabend, 2. Februar 2019, trudelten Elefanten, Zebras, Leoparden, Abenteurer und Entdecker in die Flörsheimer Stadthalle ein. Anlass war die Premierensitzung des Flörsheimer Carneval Vereins, dieses Jahr unter dem Motto „Der Dschungel ruft – Auf der Suche nach der Wiege des Frohsinns“. Alle sechs Sitzungen sind bereits restlos ausverkauft.

Für die Flörsheimer hatte das Warten am Samstag mit der ersten Sitzung endlich ein Ende, da in diesem Jahr die Fastnachtszeit relativ spät beginnt. Der Saal der Stadthalle war an den Decken mit Blättern geschmückt und das Bühnenbild ließ die Zuschauer mit einem Dschungelcamp, einer Dschungelbar und einem riesigen Giraffenkopf in eine andere Welt eintauchen. Sitzungspräsident Hans-Joachim Kunz moderierte die Sitzung mit Christian Fehrenbach-Weber. Die FCV-Showband unter der Leitung von Jens Meireis bekam Verstärkung von der neuen Sängerin Saskia Ackerstaff.

Beim Eröffnungsspiel tauchte der Erste Vorsitzende des FCV, Hans-Joachim Greb, der im weiteren Verlauf der Sitzung auch wieder als der berühmte Hoppes auftrat, in die Rolle eines katholischen Missionars, der auf der Suche nach der Wiege des Frohsinns war. Im selben Dschungel befanden sich Indiana Bones und sein Expeditionsteam, das einen Datenschutzbeauftragten aus rechtlichen Gründen im Schlepptau hatte. Sie suchten ebenfalls nach der Wiege des Frohsinns, wobei sie den „Missionarr“ in einem Kochtopf mitten im Dschungel vorfanden – frei nach dem Motto: Ich bin ein Narr, holt mich hier raus.

Zwischendurch platzten Tarzan und Robin Hood herein, die sich wohl in den falschen Wald verirrt hatten. Letzten Endes galt die Mission als gescheitert, die Wiege des Frohsinns konnte im Dschungel nicht gefunden werden.

Im Dschungelforscherkostüm berichtete Gregor Stark als Protokollant über Neuigkeiten und Ereignisse in der Politik. Er stellte unter anderem fest, dass man nicht mehr alle Tassen im Schrank haben müsse, wenn man Mauern baut wie Trump es tut. Außerdem verpesten Gauland und seine AfD die Luft weit mehr als der Diesel: „Wenn braunes Gesindel raus muss, dann das der AfD.“

Andy Ost, seit 15 Jahren fester Bestandteil der FCV-Sitzungen, brachte das Publikum mit seinen umgedichteten Liedern lauthals zum Lachen. In Bezug zum Foto des türkischen Präsidenten Erdogan mit dem ehemaligen Nationalspieler Mesut Özil, welches im vergangenen Jahr für reichlich Wirbel sorgte, dichtete Ost das Lied „Schatzi, schenk mir ein Foto“ zu „Özil, schenk mir ein Foto“ um. Auf technische Probleme reagierte Ost mit Humor und Gelassenheit, indem er „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“ auf Spanisch sang und den Zuschauern so zeigte, dass alles Gesagte auf Spanisch romantisch und schön klinge.

Ebenfalls bekannt ist die russische Olga, gespielt von Jutta Schlosser. Olga saß im Flieger nach Australien, um ins Dschungel-Camp zu gelangen. Der Flieger stürzte ab, gerettet wurde sie von einer Affenbande. Als sie erzählte, dass sie von ihrem Arzt aufgefordert worden war, mehr Sport zu treiben, hatte sie sich einen Hula-Hoop-Reifen gekauft. „Was soll ich sagen“, meinte Olga „er hat gepasst.“

Das FCV-Ballett Cassiopeia sorgte mit seiner Tanzeinlage „Tarzan“ für Abwechslung. Johannes Bersch erzählte in seinem Programm „Single im Beziehungsdschungel“ von unzähligen Flirt- und Date-Versuchen. Er sucht jemanden, der gut aussieht, gut kochen kann und eine Granate im Bett sei. Allerdings müsse er dann aufpassen, dass sich diese drei Frauen niemals begegnen würden. Zum 20-jährigen Bestehen des FCV-Balletts Inkognito kamen für den Auftritt „Manege frei“ zum ersten Mal auch Männer zum Einsatz. Als Clowns verkleidet und mit Schwarzlicht-Effekten tanzten sie ausgelassen zu deutscher Schlagermusik.

Mit Konfettikanonen und Luftschlangen wurde schließlich das Finale ausgiebig gefeiert. Alle Aktiven kamen hierzu noch einmal auf die Bühne. Zum Abschluss wurde traditionell das Lied „Alle zusammen“ gespielt, bei dem das Publikum eifrig mitsang und schunkelte.
Die Premierensitzung war erst der Startschuss zu einer erfolgreichen Fastnachtskampagne 2019. Diejenigen, die keine Karten mehr ergattern konnten, haben die Möglichkeit, sich die Sitzung des FCV in Ruhe auf dem Sofa zuhause anzuschauen: Der Hessische Rundfunk zeichnet die Sitzung am 16. Februar auf und strahlt diese sowohl am 25. Februar als auch am 2. März jeweils um 20.15 Uhr im Fernsehen aus.

 

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