Sommerfest im Jubiläumsjahr

Flörsheimer feiern zum 50. Mal zwischen Galluskirche und Mainufer

Bis das Freibier des Jubiläumssommerfestes im Glas landete, brauchte Bürgermeister Michael Antenbrink Geduld. Der Fassbieranstich entpuppte sich als spritzige Angelegenheit.
(Fotos: R. Dörhöfer)

FLÖRSHEIM (drh) – Länger, größer, bunter zeigte sich das Jubiläumssommerfest am Wochenende. Von Donnerstag, 22.,  bis Sonntag, 25. Juni, konnten die Festbesucher bei idealen Wetterbedingungen das 50. Sommerfest feiern.

„Wir haben den Festetat zum Jubiläum um etwa 20 Prozent aufgestockt. Schön wäre es, wenn wir die ein oder andere Neuerung aber auch für die kommenden Sommerfeste etablieren könnten“, meinte Kulturamtsleiterin Haidi Schilling. So wurde erstmals die gesamte Pfarrer-Münch-Straße als Festmeile mit Buden und Ständen bestückt, sodass Festbesucher zum Flanieren zwischen dem Festplatz am Fuße der Galluskirche und der kleinen neuen Festbühne am Berliner Brunnen geladen waren. „Das bringt etwas mehr Bewegung ins Geschehen und somit vor allem Vorteile für die Standbetreiber unterhalb des Gallusplatzes“, so Schilling.

Nachdem am Donnerstagabend das Jubiläumsfest im Museumshof im kleinen Rahmen eine Art Vorschau erfuhr, stach Bürgermeister Michael Antenbrink am Freitagabend, nach internem Abstimmungseklat mit Erstem Stadtrat Sven Heß, das Freibierfass alleine an. So ganz auf Anhieb klappte das Unterfangen im Jubiläumsjahr nicht, was findige Festbesucher zugleich auf die internen Rathausquerelen zurückführen wollten. Nichtsdestoweniger durften sich zahlreiche Flörsheimer über ein Freibier aus Bürgermeisters Hand freuen. Im Anschluss übernahmen „Roy Hammer & Die Pralinées“ die Bühne und luden die Flörsheimer zu einer langen lauen Partynacht ein. Wer es ruhiger mochte, der konnte auf der kleinen Bühne am Berliner Brunnen Swing und Jazz genießen.

Am Samstag eroberten Kinder und Jugendliche die große Sommerfestbühne und präsentierten sich mit Theater-, Tanz-, Gesang- oder auch Trommelkunst. Die Theatergruppe des Mainturmkindergartens hatte ihr Stück eigens auf das Sommerfestjubiläum abgestimmt und mit Kinderaugen auf die vergangenen 50 Jahren zurückgeblickt. Die „Mainturm-Dancer“ nahmen das Publikum mit ihrem Tanz in kleinen Petticoat-Röckchen und jeder Menge Haargel im Haar „Back to the Fifties“. Der Chor der Kindertagesstätte „Sonnengarten“ unterhielt den Festplatz mit Liedern auf deutsch und englisch, bevor die Trommel-AG feurige Rhythmen mit Hilario Muiomo auf der Festbühne anstimmte. Der Lilien-Chor, die FNC-Teenies und die Musical-Gruppe „Tomorrow“ rundeten den Präsentationsnachmittag ab. Am Abend unterhielt sodann die Mannheimer „Transatlantic Showband“.

Kühle Cocktails, Apfelweinleckereien, Bier, Wein und Sekt mundeten den Besuchern, die auch bei den Speisenangeboten die Qual der Wahl hatten. Leckereien und Spezialitäten aus mindestens sieben verschiedenen Nationen durften probiert werden und auch Festklassiker wie Pommes frites und Bratwurst fehlten nicht. Der Volksliederbund ist seit 1980 auf dem Sommerfest mit seinem Grillstand vertreten. Seit gut 30 Jahren erwirtschaftet aber auch schon der Küster der Galluskirche Festeinnahmen, um damit Restaurierungsprojekte des Kirchenschatzes zu finanzieren. „Mit Spenden und Bistumszuschüssen konnten in der Zeit schon Maßnahmen im Wert von rund 200.000 Euro finanziert werden“, rechnete Wilhelm Bachmann zusammen, der anlässlich des Jubiläumsfestes eine große Kirchenschatzausstellung organisiert hatte.

Direkt am Mainufer lockten Kinderspiele wie „Hickelkästchen“ und „Ringewerfen“, die früher wie heute gefragt und beliebt sind. Die kleine Fahrzeugausstellung der Oldtimerfreunde Flörsheim-Kelsterbach ließ die Festbesucher ebenfalls in der Vergangenheit schwelgen. Am Samstagnachmittag bestand sogar Gelegenheit zu kleinen Oldtimer-Ausfahrten vom Berliner Brunnen zu den Kolonnaden. Am Sonntag lockte der Flörsheimer Musikverein schon früh zum Open Air Konzert auf dem Gallusplatz und Bürgermeister Michael Antenbrink und Erster Stadtrat Sven Heß spendierten gemeinsam mit der Wickerer Weinkönigin den Frühschoppenbesuchern ein Glas Wein. Am Nachmittag gastierten Ulrike Neradt, Gerd Brömser und die Band „Best Age“ auf der Sommerfestbühne und ein weiteres Jazz-Angebot gab es am Berliner Brunnen. „Vielleicht lässt sich das Konzept der Festmeile über das Jubiläumsjahr hinaus fortführen“, meinte Schilling, die hofft, dass so auch im kommenden Jahr wieder viele Vereine und Institutionen beim 51. Sommerfest dabei sein werden.

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