Au weia Flörsheim!

Die zuständigen Ausschüsse empfahlen am 19. Januar den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan der Kindertagesstätte „Berliner Straße“ . Dazu und anlässlich der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 24. Januar schrieb ein Leser noch am selben Tag:

Was sich bereits in der Weilbacher Ortsbeiratssitzung am 9. Januar abzeichnete, wurde mit der heutigen Bauausschusssitzung traurige Gewissheit: Die Flörsheimer Politik befindet sich in einem Possenspiel, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint: Der Ausschuss hat den Aufstellungsbeschluss für eine Bebauung des Spielplatzes in der Berliner Straße in Weilbach getroffen.

Wer der Sitzung des genannten Ortbeirates sowie dem heutigen Termin als Zuschauer beiwohnen durfte, kann sich nur schwer einer Erkenntnis entziehen: Am Ende werden es wohl parteipolitische Ränkespiele sein, die dazu führen, einen seit 40 Jahren bestehenden Spielplatz, der von Doppelhaushälften und Reihenhäusern – sprich Familien mit Kindern – umwohnt wird, zu opfern, um an gleicher Stelle eine (im Ort sicher benötigte) Kindertagesstätte zu errichten. Sachliche Argumente, die für diesen irrwitzigen Plan sprechen, konnten nun auch im zweiten Termin nicht zutage gebracht werden. Statt auf sachlicher Ebene eine sich am besten eignende Lösung zu finden, scheint vielmehr das Ziel zu sein, sich parteipolitisch abzugrenzen und der jeweils anderen Seite den schwarzen Peter zuzuschieben.

Auf der einen Seite ein Bürgermeister, der den Eindruck erweckt, das Fingerspitzengefühl für die erforderlichen Abstimmungen aufgrund der vorhandenen politischen Konstellation vermissen zu lassen. Und auf der anderen Seite ein „Viererbündnis“, das – ein besserer Vergleich fällt mir nicht ein – wie ein trotziges Kind einfach nicht den Plan ebendieses Bürgermeisters verfolgen möchte und stattdessen in Kauf nimmt, mit der Kita anderen Kindern ihren Spielraum zu nehmen – noch dazu an einer Stelle, die verkehrstechnisch kaum schwieriger erschlossen sein könnte. Es bleibt lediglich die Hoffnung, dass die Fraktionen im Sinne eines vom ehemaligen ersten Stadtrat Markus Ochs vorliegenden Briefes noch zur Besinnung kommen, ehe sie einem ohnehin von Fluglärm und Durchgangsverkehr geplagten Ort unwiederbringlich einen seiner letzten schönen Plätze nehmen.

Auch wenn dieser Versuch bereits zwei Mal gescheitert ist, darf man es nicht aufgeben: Ich appelliere an die Ehre und das Gewissen aller Stadtverordneten: Entscheiden Sie sich in Ihrer Sitzung gegen diesen Plan und prüfen Sie stattdessen Alternativen, die nicht unsere Kinder als Verlierer auf der Strecke lassen!

Martin Köhler, Weilbach

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