Sowohl die Mitglieder der KAB als auch die anderen Fastnachtsvereine und Bürger hatten Schleidt mit ihrem Zuspruch und den Solidaritätsbekundungen überrascht. Er habe nicht so ein positives Feedback erwartet. Jede Gruppe hatte sich sofort dazu bereit erklärt, die bereits einstudierten Auftritte vorzuführen. Allerdings mussten die Vorführungen gekürzt werden, sodass ein auf drei Stunden reduziertes Fastnachtsprogramm entstand. Trotzdem betonte Schleidt, dass die Ordensfeier kein Sitzungsersatz sei. Eher war die Idee dahinter, eine Art „Familienfeier“ zu veranstalten, um den Aktiven zu zeigen, dass die KAB noch da sei, zusammenhalte und auch dieses schwierige Jahr überstehe.
Der Veranstaltungsort wurde provisorisch so ausgestattet, dass die Redner und auch die Show-Band an der Seite kleine Bühnen zur Verfügung hatten. Die Sektkellerei war gefüllt mit bunt kostümierten Aktiven, die gute Laune hatten. Schleidt wusste auch nicht, ob die Ordensfeier gut bei allen ankommen würde, war aber guter Dinge. Finanziert wurde alles durch die Eintrittsgelder aller Aktiven. Gemeinsam haben sie dieses Familienfest somit ermöglicht. Schleidt betonte, dass man besonders bei der Suche nach einem neuen „Narrenhaus“ für nächstes Jahr auf finanzielle Unterstützung angewiesen sei und sich immer auf neue Sponsoren freue.
Aufgrund anfänglicher Technikschwierigkeiten startete das Programm mit 45 Minuten Verspätung. Der Erste Vorsitzende der KAB, Engelbert Kohl, eröffnete die Ordensfeier mit einer emotionalen, aber selbstbewussten Rede. „So schnell sind mir net tot zu kriege“, versicherte Kohl und klang zuversichtlich als er sagte: „Und wenn wir fest zusammenstehen, gibt’s weiter Fassenacht bei der KAB.“ Das Publikum jubelte und die Stimmung im Raum war fantastisch. Auch Sitzungspräsident Schleidt begrüßte die Aktiven auf der „kleinsten Bühne der Welt“. Er berichtete von einer Zukunftsvision für 2020, in der eine Location gefunden wurde und alle glücklich miteinander die KAB-Fassenacht feiern.
Auch die jüngsten Redner Simon Schleidt und Luca Pavone, die seit fünf Jahren ein fester Bestandteil der KAB sind, fokussierten sich in einem Zwiegespräch auf das verlassene Gemeindezentrum. „Ich dacht im GZ wär die Hölle los“ – „Nee, da ist jetzt tote Hos“. Und wieso die KAB da nicht gefeiert werden konnte, versuchten sie sich vergeblich zu erklären: „Und warum ist das jetzt zu genau?“ – „Du, das versteht echt keine Sau“. Dass die Aktiven den Sinn für Humor nicht verloren hatten, wurde mit einem lauten Applaus und lauten Zurufen deutlich. „Manco Mania“, „Kaleidoskop“ und viele weitere Tanzgruppen sorgten mit ihren Aufführungen für eine tänzerische und musikalische Abwechslung. „Mainstein“ feierte sein 20-jähriges Jubiläum und Jutta Schlosser, die in ihrer Rolle als Olga schon auf vielen verschiedenen Flörsheimer Sitzungen zu sehen war, brachte das Publikum zum Lachen. Trotz des verkürzten Programmes zeigte sich die Ordensfeier als sehr erfolgreich und mit der Band „Don’t Stop“ wurde auch nach dem Ende der offiziellen Feier bis spät in die Nacht ausgiebig getanzt und gefeiert.
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