Nachhaltig, bio und fair

Großer Besucherandrang beim Tag der Erde 2022 im RegionalparkPortal Weilbacher Kiesgruben

Blick von oben auf die Veranstaltungsfläche am vergangenen Sonntag.

„Deine Kleider machen Leute – Nachhaltig, Bio, Fair“. Unter diesem Motto wurde auch in diesem Jahr am 22. April in über 175 Ländern der Tag der Erde (englisch „Earth Day“) begangen. Dabei werden Jahr für Jahr die Menschen auf der ganzen Welt dazu aufgefordert, ihr Konsumverhalten zu überdenken und zur Erhaltung unseres Planeten beizutragen.

Auch die Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH hatte sich dafür entschieden, diesen internationalen Umweltschutztag in diesem Jahr wieder auf dem Gelände der Weilbacher Kiesgruben zu veranstalten - natürlich unter Berücksichtigung der aktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie üblichen Hygienemaßnahmen.

Die Bevölkerung aus dem Umland nahm dieses Angebot am vergangenen Sonntagnachmittag gerne an: Zwischen 13 und 17 Uhr herrschte reger Betreib auf dem Gelände. Viele kamen umweltbewusst mit dem Fahrrad, aber auch die Pkw-Parkplätze rund um die Weilbacher Kiesgruben waren stets heiß umkämpft.

Zahlreiche Familien tummelten sich zwischen den Buden der immerhin 32 Aussteller, und auch der umliegende Regionalpark wurde ausgiebig für Spaziergänge genutzt. Der Aussichtsturm war an diesem Tag ein besonders beliebter Zuschauermagnet, und sportliche Angebote wie die Kletterwände wurden auch ausgiebig von überwiegend jungen Gästen belagert.

An den vielen Informations- und Mitmachständen der Aussteller, wie zum Beispiel dem BUND Flörsheim, der Umweltschule, der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises, Scientists for Future, den Ecokids, dem ADFC, der Grundschule am Weilbach oder der evangelischen Kirchengemeinde Weilbach, um nur einige zu nennen, wurden aktuell vieldiskutierte Themen rund um die regionale Nachhaltigkeit aufgegriffen, vom Klimaschutz über faire Kleidung bis hin zur Biodiversität, und entsprechende Angebote und Projekte wurden den interessierten Gästen präsentiert.

Gemeinschaftlich wollte man so ein Zeichen setzen für die Umwelt, und die Besucherinnen und Besucher wurden auch gebeten, mit den ausgehändigten Informationsmaterialien nicht leichtfertig, sondern bewusst und im Sinne der Nachhaltigkeit umzugehen.

Aktionstag mit weltweiter Tradition

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 1970 in den USA, als die Organisation „Earth Day“ gegründet wurde. Seit 1990 wird der Tag auch international gefeiert, und im Jahre 2009 hat ihn die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“ erklärt. Letzteres wurde intensiv von der bolivianischen Regierung vorangetrieben, die sich in den vergangenen Jahren auch sonst auffallend engagiert in Fragen von Klima- und Umweltschutz zeigte: So lud der bolivianische Präsident Evo Morales in Folge der gescheiterten UN-Klimakonferenz von Kopenhagen 2009 anlässlich des Earth Days 2010 zu einer „Alternativen Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde“ in sein Heimatland ein. 30.000 Teilnehmer aus über 140 Ländern folgten seiner Einladung, darunter Regierungsvertreter aus 47 Staaten. Als Hauptursache für das Ungleichgewicht auf der Erde machte Morales den Kapitalismus aus, der den Menschen und damit der Erde unbegrenztes Wachstum aufzwingt. Haupttriebfeder des Klimawandels sei zudem der Agrarsektor, der häufig Lebensmittel in erster Linie für den Markt und nicht für die Ernährung der Menschen herstelle.

„Global denken, lokal handeln“ – diese Maxime des Earth Days soll unterstreichen, dass die Bewahrung unseres Planeten in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt. Eine gesunde Erde ist nicht nur die Grundlage für das heutige Wohlbefinden, sondern auch die Voraussetzung dafür, dass unser Planet auch in Zukunft ein lebenswerter Ort ist. Und die Basis dafür sind nicht nur staatenübergreifende Zielsetzungen wie das Senken des CO2-Ausstoßes, sondern auch die aktive Umsetzung von umweltverträglichem Verhalten im Kleinen: In Städten, in Gemeinden und im eigenen Haushalt.

Der Tag der Erde ist mittlerweile weltweit ausgesprochen populär: Viele Universitäten und Hochschulen rund um den ganzen Globus beteiligen sich aktiv an den Feierlichkeiten und Initiativen rund um den Earth Day, Michael Jackson steuerte mit seinem „Earth Song“ eine inoffizielle Hymne bei, in New York wird das Empire State Building am 22. April grün angestrahlt, und auch in Deutschland finden jährlich zum Tag der Erde vielfältige Aktionen zum Thema Klimaschutz statt - wie eben auch am vergangenen Sonntag rund um die Weilbacher Kiesgruben.

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