In der Sport- und der Stadthalle sowie auf dem Außengelände präsentierten sich über 50 Betriebe und Dienstleister. Eröffnet wurde die Informa 2011 am Freitagabend mittels eines kleinen Empfangs in der Stadthalle. Der Vorsitzende des Gewerbevereins kam locker und flockig mit einem ‚Segway’ ans Rednerpult gefahren. Das elektrogetriebene, einachsige Gefährt sollte die Mobilität im urbanen Bereich revolutionieren. Doch die vom Grundsatz her geniale Ingenieurleistung verpuffte mehr oder minder – der futuristische ‚Roller’ avancierte nie zum Verkaufsschlager. Trotzdem schien er Reinhard Herden geeignet, als Sinnbild für die Informa und ihre Teilnehmer zu dienen. „Wenn man nichts tut, bleibt er stehen, beugt man sich nach vorne, nimmt er reichlich Geschwindigkeit auf“, so Herden bei der Eröffnung der Leistungsschau am vergangenen Freitag.
„Was wir als Gewerbeverein wollen? Den Bürgern, die hier wohnen und von zahlreichen Freizeitangeboten profitieren, auch ein entsprechendes Angebot an wohnortnaher Versorgung bieten“, führte der Vorsitzende des Gewerbevereins aus. Oder, um es anders zu formulieren, dringend benötigte Kaufkraft an den Ort binden. „Damit man eben nicht ins Wertheim Village fährt, sondern die benötigten und gewünschten Artikel vor Ort erhält.“ Zwar könne eine Stadt wie Hattersheim nicht alles vorhalten und abdecken, „aber die wichtigen Dinge sind vorhanden“.
Bürgermeisterin Antje Köster betonte in ihrem Grußwort, dass es „keine Selbstverständlichkeit ist, eine solche Messe auf die Beine zu stellen“. Viel Engagement und Aufwand sei von Nöten, sowohl in zeitlicher als auch in materieller Hinsicht. Dass man in Hattersheim zur 23. Informa einladen könne, bedeute, dass es auf jeden Fall drei Gewinner gäbe. „Zum einen der Gewerbeverein, der für seinen und den Einsatz seiner Mitglieder belohnt wird. Dann die Aussteller selber, die durch ihre Präsentation für positives Image - nicht nur für sich, sondern auch für die Stadt Hattersheim – sorgen. Und nicht zuletzt die Besucher, die von den gebündelten Informationen und Angeboten profitieren können“. In diesem Sinne sei das Ja zur Informa auch ein Ja zum Standort Hattersheim. Und gemäß dem alten, aber nach wie vor aktuellen Motto früherer Schauen „Laaf net fort, kaaf am Ort“ bedeute Kundenbindung am Ort auch den einen oder anderen Euro mehr im städtischen Haushalt. Erster Kreisbeigeordneter Michael Cyriax wünschte „gute Geschäftsabschlüsse, viel Erfolg und zahlreiche neue Kundenkontakte“.
Die Hoffnung ging, je nach Branche, an den beiden ‚Messetagen’ unterschiedlich gut auf. In der Summe zeigten sich die Aussteller durchaus zufrieden. Gemessen am personellen, zeitlichen und nicht zuletzt finanziellen Aufwand der Aussteller hätte man sich freilich noch ein paar Messegäste mehr gewünscht.