Nachmittag der Aktiven des CCM mit ganz besonderen Ehrungen

Am letzten Samstag besuchte mit Steffen Schmidt auch ein Vertreter des Bundes Deutscher Karneval den Verein

Zusammen mit den Geehrten freuten sich Steffen Schmidt als Vertreter des BDK sowie der Vorstand des CCM über die großen Ehrungen, die nun endlich an die Gründungsmitglieder des CCM überreicht werden konnten.

Der Nachmittag der Aktiven des Carneval Clubs Mainperle (CCM) sollte am letzten Samstag nach langer Corona-Durststrecke wieder einmal eine Gelegenheit sein, bei der sich alle aktiven Mitglieder des Vereins persönlich begegnen konnten. Dafür wurden natürlich alle Corona-Bestimmungen auf der CCM-Ranch eingehalten – es gab neben der üblichen Teilnehmer-Liste auch einen QR-Code, den man mit der Luca App einscannen konnte, um sich bei der Veranstaltung anzumelden. Auf Schildern wurde auf die noch geltenden Corona-Vorschriften aufmerksam gemacht, Desinfektionsmittel stand bereit, der Grill dampfte, es herrschte gute Laune und das Wetter spielte mit: das Fest war perfekt geplant!

Neben der für alle Gäste offensichtlichen guten Organisation spielte sich aber auch noch etwas „im Hintergrund“ ab, von dem nicht alle Festbesucher gleich etwas erfahren sollten: Steffen Schmidt, Bezirksvorsitzender in der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval (sein Heimatverein ist der Bad Homburger Carneval Verein) war als Vertreter des Bundes Deutscher Karneval (BDK), dem als größte Dachorganisation für Karnevalclubs über 40 Vereine angehören, ebenfalls auf die CCM-Ranch gekommen, um in dessen Namen ganz besondere Ehrungen auszusprechen, Orden und Nadeln zu vergeben und Urkunden zu verleihen.

Verspätete Ehrungen

Eigentlich waren diese Ehrungen schon im Jubiläumsjahr 2020 - 60 Jahre nachdem die Idee zum CCM „geboren“ wurde - angedacht, Corona hatte aber alle Versuche, sie in einem würdigen Rahmen durchzuführen, erst mal durchkreuzt. Ebenso hat Corona verhindert, dass nun alle vier Gründungsmitglieder des CCM, für die diese hohe Ehrung beantragt worden war, sie auch entgegennehmen konnten.

Steffen Schmidt hatte zwar vier Ehrungspakete mitgebracht, er konnte sie aber nur noch an Günter Tannenberger, seine Frau Anita Tannenberger und an Inge Baumann überreichen – Siegfried Walter ist im letzten Jahr verstorben, für ihn nahm seine Schwester Inge Baumann den Orden und die Urkunde posthum entgegen.

Günter Tannenberger war in den sechziger Jahren nicht nur Initiator der Vereinsgründung, er war auch bis 2010 Erster Vorsitzender des CCM und 40 Jahre lang Sitzungspräsident. Heute ist er seinem CCM immer noch als Ehrensitzungspräsident, als Ehrensenator und als erstes Ehrenmitglied treu. Er hat die „CCM-Familie“ geprägt und ist dadurch auch für den heutigen Erfolg des CCM in hohem Ausmaß mitverantwortlich.

Seine Ehefrau Anita Tannenberger (im Verein liebevoll „Angie“ genannt) hat ihn dabei nicht nur immer unterstützt, sie hat auch selbst von Beginn an aktiv mitgewirkt: als Mitbegründerin des Damenballetts sowie als Sängerin in den närrischen Frauenchören (später bei den „Dallesspatzen“) war sie immer eine wichtige Stütze des Vereins.

Nicht nur als Gründerin des Damenballetts im Jahr 1962 und als dessen Trainerin für 30 Jahre, sondern auch wenig später als solche des Männerballetts spielte Inge Baumann lange Zeit eine wichtige Rolle im CCM. Bis 2012 war sie Mitglied im geschäftsführenden Vorstand, seit 1987 ist sie Ehrensenatorin des Vereins.

Ihr Bruder Siegfried Walter war seit der Vereinsgründung Mitglied im Elferrat, Mitbegründer des Männerballetts, viele Jahre Vereinsschatzmeister und jahrzehntelang Mitglied des Gesamtvorstandes, er war Ehrensenator und Mitglied im Senatspräsidium, sein Verein wird ihn immer als liebenswürdigen, zuverlässigen Karnevalisten und Vereinskameraden in Erinnerung behalten. „Auch wenn er nun nicht mehr unter uns ist, wollten wir unbedingt, dass er diese große Ehrung posthum noch erhält“, erklärte Markus Häuser, der Pressesprecher des CCM, „er hat sie verdient.“ Inge Baumann, die Schwester von Siegfried Walter, nahm die Ehrung für ihn entgegen.

Für den Vertreter des BDK war die Verleihung der großen Orden „mit viel Blingbling“ ebenfalls der erste Termin seit langer Zeit. Er freute sich, wieder unter Karnevalsfreunden zu sein und fühlte sich dabei sichtlich wohl, obwohl er sich dafür entschuldigte, dass solch eine Ehrung „außerhalb der Session“ natürlich ohne Narrenkappe und Narrenornat auskommen musste. Aus den Urkunden verlas er, dass den Geehrten „in Würdigung und Annerkennung ihrer langjährigen Verdienste zur Erhaltung und Förderung heimatlichen Brauchtums - Karneval-Fasching-Fastnacht - der BDK-Verdienstorden in Gold verliehen wurde. Die Urkunden trugen das Datum 31. Januar 2020, also des CCM-Jubiläumsjahres. Dabei war Steffen Schmidt der Name Günter Tannenberger schon seit 2014 geläufig: „Damals musste ich ihn auf Geheiß meines Präsidenten ganz schnell im Internet als Nummer 163 auf die Ehrentafel des Verbandes setzen“, erinnerte er sich lachend, „das habe ich natürlich sofort gemacht, da steht er heute noch, das können sie nachlesen“, lachte er bei der Ordensverleihung.

Das schöne Wetter machte es möglich, dass die Aktiven des CCM noch gemütlich unter großen Sonnenschirmen zusammensitzen und endlich mal wieder „live“ miteinander plaudern konnten.

Nostalgische Gespräche

Am Tisch der Geehrten drehte sich das Gespräch natürlich nun um vergangene Zeiten, um die ersten Veranstaltungen im Katholischen Jugendheim und im Gasthaus Zur Krone, später in der Radfahrerhalle. „Bei den ersten Sitzungen gab es noch keine Tische, da hatten alle nur Stühle, unter die wurden die Getränke gestellt“, erinnert sich etwa Angie Tannenberger, „das waren schöne Zeiten!“ In all den Jahren sei bis zu Corona Fastnacht in Okriftel nur einmal ausgefallen, zu Zeiten des Golfkrieges. „Wir hatten eigentlich immer drei ausverkaufte Sitzungen“, blickten alle auf die schönen Zeiten zurück, „und wir machen ja auch schon seit 20 Jahren immer eine Sitzung für beeinträchtigte Menschen.“

Nicht nur das Ehepaar Tannenberger war gemeinsam im Verein „unterwegs“, auch Inge Baumann und ihr Mann haben sich zusammen für den CCM engagiert: „Ich war früher der Beleuchter im Verein“, erzählt er gerne, und alle erinnern sich an eine „tolle Sitzung“ mit einer der ersten Lightshows. „Das war damals zu YMCA“, wissen alle noch. Auch „zu ihren Zeiten“ sei die Fastnacht schon schön bunt gewesen, „auch wenn es damals vielleicht noch nicht so geglitzert hat wie heute“, sinnierte Angie Tannenberger rückblickend. Dass früher die Fastnachtssitzungen immer sonntags stattfinden mussten, bringt alle drei Gründungsmitglieder heute zum Schmunzeln. „Wir durften am Anfang alle Veranstaltungen nur am Sonntag machen - weil der Pfarrer Angst hatte, wenn wir samstags abends feiern, würde sonntags morgens die Kirche nicht besucht werden“, erklärt Angie Tannenberger lachend. Auch ihr Mann weiß von „Problemen“ mit der Geistlichkeit zu berichten, weil man die Sitzungen auch für evangelische Mitbürger offenhielt. „Das wäre so heute undenkbar“, ist man sich einig. Allerdings gab es auch einen katholischen Pfarrer, der den CCM immer sehr gut unterstützt hat: „Unser Pfarrer Damen, ein ehemaliger Militärpfarrer – er hat immer Büttenreden im vollen Ornat gehalten und uns sogar finanziell unterstützt“, erinnert man sich gerne an den Geistlichen.

Als Erinnerung an den schönen Nachmittag auf der CCM-Ranch durften sich alle Aktiven des Vereins sogar ein kleines Geschenk mit nach Hause nehmen: nämlich einen „Mainperlemiggedeggel“, natürlich genau auf den Umfang vom „Gerippte“ ausgelegt.

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