Die Sanierung ist auf der Zielgeraden

Die Hattersheimer Stadthalle wird voraussichtlich im Mai wieder für Veranstaltungen nutzbar sein

So sieht es derzeit im Inneren der Stadthalle aus. Der Innenausbau soll bis Februar abgeschlossen sein.

Die Hattersheimer Stadthalle wird voraussichtlich im Mai wieder für Veranstaltungen nutzbar sein

Die Arbeiten an der Stadthalle Hattersheim werden nicht mehr allzu lange andauern: Die Fassaden- und Dacharbeiten sowie die Installation der technischen Anlagen konnten bis Dezember abgeschlossen werden, die Heizungsanlage ist bereits in Betrieb.

Der Innenausbau, wie beispielsweise die abgehängten Decken, die Türen, die Wandverkleidungen und die Aufarbeitung der Holzböden, wird im Februar fertiggestellt. Die baurechtliche Schlussabnahme und damit die Freigabe als Versammlungsstätte soll schließlich im März erfolgen. Parallel hierzu werden im Frühjahr die Außenanlagen aufgearbeitet.

Die Kosten sind explodiert

Die Sanierung der denkmalgeschützten Immobilie ist seit einer Weile ein Reizthema im Stadtparlament. Ursprünglich glaubte man, dieses Projekt sei mit 5,75 Millionen Euro zu stemmen, ein entsprechendes Gutachten stellte dies seinerzeit in Aussicht. Man habe dann im Zuge der Sanierung allerdings feststellen müssen, dass nach Öffnung der Decke die gesamte Lüftungsverrohrung nicht den Plänen im Archiv entsprach, was zu umfangreichen Änderungen führte, berichtet Bürgermeister Klaus Schindling. Hinzu kam außerdem eine neue Energieeinsparverordnung, die hessische Bauordnung änderte sich, andere Dämmwerte mussten angesetzt werden. Und all das musste in der Umsetzung unter denkmalschutzrechtlichen Aspekten gesehen werden, so Schindling. Die Kosten erhöhten sich zwischenzeitlich bereits auf 8,5 Millionen Euro, und nun kommen im Haushalt 2021 noch einmal weitere 1,4 Millionen Euro für die Möblierung und Ausgestaltung der Stadthalle hinzu. Es fehlt also nicht mehr viel, und der ursprüngliche Kostenansatz hätte sich in der Praxis verdoppelt.

Freude über Fertigstellung

Schindling ist froh darüber, dass dieses "wirklich ehrgeizige und teure, wie auch ambitionierte Projekt" im Frühjahr 2021 fertiggestellt und dann auch wieder den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden kann. Los ging es mit der Planung schon im Jahre 2017, die Bauausführung begann zwei Jahre später.

Die bei Fertigstellung sicher immer noch anhaltende Pandemiezeit wird vorerst Großveranstaltungen in der Stadthalle im Wege stehen. "Aber wir haben ja alle die Hoffnung, dass es nicht für ewig so bleibt", so Schindling, und als Kommune mit dann fast über 30.000 Einwohnern habe man mit der Stadthalle einen adäquaten Veranstaltungsort für Vereine, für Festivitäten, Kultur und vielleicht auch kleine Messen oder Kongresse. "Wir werden die Technik und alles so vorhalten, dass alles multifunktional und professionell nutzbar sein wird", stellt der Bürgermeister in Aussicht.

Auch Stadtverordnetenversammlungen sollen künftig in der sanierten Halle stattfinden. Deshalb werde auch der Bühnenbereich aufwendig wiederhergestellt, die räumliche und technische Planung ist auf eine derartige Nutzung ausgerichtet.

Die Lüftungsanlage ist ausrüstbar mit UV-C-Desinfektionsgeräten, die gegen Viren wirken. Zudem habe man Schindling zufolge für eine gute, umweltverträgliche Klimatisierung gesorgt, die ein stets angenehmes Raumklima gewährleisten soll.

Rückkehr der Gastronomie

Auch eine gastronomische Einrichtung soll die Stadthalle wieder beherbergen. Nach Abschluss der energetischen Sanierung soll als letzter Arbeitsschritt die Ertüchtigung des entsprechenden Bereichs mit einem Partner denkmalgerecht, funktional und attraktiv konzipiert und umgesetzt werden. Es werde dort eine große Küche über zwei Ebenen mit entsprechenden Kühlzellen geben, berichtet Bürgermeister Schindling. Interessenten gibt es bereits: "Wir sind schon in konkreten Verhandlungen", vermeldet der Rathauschef, wobei sich der ganze Prozess durch die Corona-Pandemie samt Lockdown natürlich akut verzögert, weil derzeit kein neuer Pächter direkt seine Arbeit aufnehmen könnte. Aus konzeptioneller Sicht habe man "gute Interessenten", die auch der Versorgung von großen Events gewachsen wären, inklusive der Nutzung des großen Außenbereichs.

Bürgermeister Klaus Schindling zeigt sich hoffnungsvoll: „Im Mai sollen möglicherweise die ersten Veranstaltungen in der neuen Stadthalle stattfinden können. Natürlich ist dies immer abhängig davon, wie sich die Corona-Situation bis dahin entwickelt.“

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