Tatmittel Internet

Weiterbildungsseminar des Gewerbevereins Hattersheim

HATTERSHEIM (ak) – In Deutschland gibt es zur Zeit schon über 50 Millionen Internet-Nutzer – und die Anwesenden beim Weiterbildungsseminar mit dem Thema „Nutzen und Gefahren des Internets“ des Gewerbevereins Hattersheim am Mittwoch, 18. April, gehören alle dazu.

 

Dementsprechend groß war ihr Interesse am Vortrag des Vorsitzenden des Vereins „Sicheres Netz hilft“, Markus Wortmann, den der Vorsitzende des GVH, Reinhard Herden zusammen mit Eva Knapp für sie organisiert hatte.
Zum Einstieg in das Thema konnte Reinhard Herden eine selbst erlebte Geschichte erzählen, von der Art, über die man selbst denkt, so was passiert doch nur den anderen: Ein Mitglied seiner Familie kam bei der Internet-Wohnungssuche in Zürich mit Mietbetrügern in Kontakt, denen er am Ende zwar glücklicher Weise noch kein Geld, aber im Laufe der „Mietverhandlungen“ immerhin seinen Namen und seine Adresse gegeben hatte – was in der Folge dazu führte, dass die dreisten Betrüger nun mit diesem Namen versuchten, ihre illegalen „Geschäfte“ zu machen, um sich von wieder anderen arglosen Internet-Nutzern damit Geld zu ergaunern. Davon erfuhr Reinhard Herden dann durch einen Anruf der zuständigen Polizeidienststelle in Hamburg.
Nach dieser Schilderung herrschte zunächst betretenes Schweigen im Seminar-Raum, dem der Referent Markus Wortmann aber schnell mit seinem „interaktiven“ Vortrag ein Ende zu machen wusste. Gespickt mit „provozierenden“ Fragen und witzigen Video-Clips vermittelte der Experte für sicheren Umgang mit dem neuen Medium zunächst die Grundlagen jeder Internet-Nutzung. Er machte klar, wie wichtig es etwa schon ist, seinen Internet-Zugang zu schützen, um zu verhindern, dass Internet-Täter ungeschützte Zugänge nutzen, um mit IP-Adressen, die nicht ihnen zugeordnet werden können, Straftaten (wie etwa das Herunterladen von Kinderpornographie) zu begehen.
Aus Statistiken weiß man, dass 60 % aller Internet-Zugänge unzureichend gesichert sind. „Das ist für mich als Kriminalbeamter manchmal wirklich gar nicht nachvollziehbar – Häuser und Wohnungen werden mit großem Aufwand gegen Diebstahl gesichert aber Internet-Zugänge bleiben oft einfach für jeden nutzbar, obwohl sie mit wenig Aufwand schnell geschützt werden könnten“, berichtet er aus seiner Erfahrung, „das mag daran liegen, dass wir nicht mit diesem Medium aufgewachsen sind aber wir müssen eben den geschützten Umgang damit lernen!“
Dabei sind viele Dinge gar nicht schwierig, die man beachten sollte, um nicht wie der Mann im Video-Clip mit „heruntergelassenen Hosen“ im Supermarkt zu stehen – man sollte ein Firewall-und ein Virenschutz-Programm nutzen, man sollte seine Software und sein Betriebsprogramm immer auf dem neuesten Stand halten, man sollte Passwörter benutzen, die andere nicht schon ohne ein entsprechendes Hacker-Programm herausfinden können, Spam-Filter aktivieren, keine E-Mails von unbekannten Versendern und schon gar nicht deren Anhänge öffnen und schließlich sollte man auf jeden Fall sparsam sein mit den Angaben, die man im Netz zur Verfügung stellt.
„Das Internet vergisst nichts, es ist sehr schwierig bis unmöglich, Dinge dort wieder zu „löschen“, das merken sie, wenn sie mal ihren Namen googeln, auch die Bilder, die dazu angezeigt werden, sollten sie sich immer mal anschauen“, rät Markus Wortmann, „Internet-Dienstleister leben davon, Werbung zu verkaufen, das sollte man nicht vergessen bei Angaben, die man im Netz macht.“ Seinen Rat zur „Datensparsamkeit“ werden sich sicher einige der Seminarteilnehmer bei der zukünftigen Nutzung des Internets zu Herzen nehmen.
Dabei will Wortmann niemandem Angst vor dem Internet machen, er will vielmehr „Medienkompetenz“ vermitteln. „Man kommt heute um diese neuen Medien nicht mehr herum, kann aber schnell zum Opfer werden, wenn man bestimmte Dinge nicht weiß oder nicht beachtet“, ist seine Ansicht, „deshalb wollen wir vom Verein „Sicheres Netz hilft“ Sicherheit vermitteln, Hilfestellungen geben und als Ansprechpartner da sein, wenn Probleme auftauchen.“
Auch der Dienststellenleiter der Polizeidienststelle Hofheim (zuständig auch für Hattersheim), Uwe Schneider, und der Leiter der Polizeidirektion Main Taunus, Jürgen Mook (beide sind Mitglied im Präventionsrat der Stadt Hattersheim), haben sich den Vortrag von Markus Wortmann vor den Mitgliedern des Gewerbevereins Hattersheim angehört. „Das war ein sehr guter Vortrag“, ordnete Uwe Schneider das Seminar ein, „ich habe ja schon einige solcher Vorträge gehört, aber Markus Wortmann hat es verstanden, genau auch die Probleme der Gewerbetreibenden hier anzusprechen und ihnen wichtige Dinge zu ihrer Sicherheit im Internet mit auf den Weg zu geben – das erleichtert im Endeffekt uns irgendwann die Arbeit: Besserer Schutz im Internet, weniger Anzeigen kommen auf die Polizei zu!“ Auch Polizeidirektor Jürgen Mook weiß die Arbeit von Markus Wortmann zu würdigen und ist froh darüber, dass der GVH ihn zu einem Seminar geholt hat. „Mittlerweile kommt es bei Internetstraftaten schon zu enormen Schadenshöhen, es sind hier bei uns schon Schäden von über 30.000 Euro aufgetreten. Viele Internet-Nutzer tappen auch ungewollt in Fallen und wissen sich dann nicht zu helfen, sondern zahlen lieber! Zum Schutz davor sind solche Seminare ein sehr gutes Mittel“, ist er sich sicher.
Den Verein „Sicheres Netz hilft“ findet man im Internet unter www.sicheres-netz-hilft.de.

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