Tausende Kilometer auf zwei Rädern

GIRO Hattersheim auch trotz extremen Wetters ein Erfolg – 877 Radfahrer am Start

Viel Trubel auf zwei Rädern herrschte am letzten Sonntag wieder beim GIRO Hattersheim vor der Sporthalle am Karl-Eckel-Weg.

(Fotos: A. Kreusch)
 

HATTERSHEIM (ak) – „Die Veranstalter haben mal wieder genau den richtigen Tag erwischt“, waren sich Helmut und Maximilian aus Niedernhausen sicher, als sie im Schatten der zahlreichen Sonnenschirme vor der Sporthalle am Karl-Eckel-Weg sichtlich zufrieden nach der Bewältigung der 111-Kilometer-Tour ihr wohlverdientes alkoholfreies Weißbier genossen. „Das war wieder eine schöne Tour, gut geplant, gut geführt und gut ausgeschildert“, lobten die beiden einmütig den GIRO Hattersheim, an dem sie am Sonntag, 10. Juni, zum zweiten Mal teilgenommen hatten. „Wirklich richtig toll, so Veranstaltungen könnte es ruhig noch mehrere geben. Sogar die Autofahrer waren ganz diszipliniert.“ Die beiden Männer waren schon um 8.30 Uhr gestartet und hatten etwas über 4 Stunden für ihre Tour gebraucht. Dabei hat die große Hitze des Tages zumindest diesen beiden Herren gar nichts ausgemacht. „Wir sind ja doch schon ein bisschen trainiert“, schmunzelt Maximilian, der auch schon mal bei einem Ironman-Wettbewerb mitmacht. Wie viele andere Fahrerinnen und Fahrer fühlten auch sie sich nach der Tour beim gastlichen RC Hattersheim gut aufgehoben.

Fünf verschiedene Touren für insgesamt 877 Radfahrer hatte der RC Radsportfreunde Hattersheim 1981 e.V. bei seinem diesjährigen GIRO organisiert: Die längste war stolze 155 Kilometer lang, gefolgt von der 111-Kilometer-Tour. Im zweistelligen Bereich konnten die Radfahrerinnen und Radfahrer zwischen 72, 43 und der „Family-Tour“ mit 24 Kilometern wählen. Außerdem wurde ein Radmarathon von 220 Kilometern Länge, der für den Hessen Cup gewertet wird, ausgeschildert; die 32. BDR-Radtourenfahrt und die 32. Deutsche Sparkassen-Rundfahrt waren auch Teile der Veranstaltung.

Allerdings fühlten sich wohl nicht alle, die sonst gerne am GIRO teilnehmen, so „hitzebeständig“ wie Helmut und Maximilian. „Wir hatten wohl wegen der Hitze etwa 250 Fahrer weniger als letztes Jahr“, resümierte der Erste Vorsitzende Peter Drnec, der sich dennoch sehr zufrieden mit dem Ablauf und auch mit der Beteiligung zeigte. Und auch in Bezug auf den Regen hatten Helmut und Maximilian wohl besonderes Glück, denn es wurden auf der Strecke auch schon mal heftige Schauer gemeldet. „Aber alle sind weitergefahren. Manchmal ist bei den Temperaturen eine Abkühlung sogar ganz gut“, schmunzelte Drnec.

Auch dass ein Zwischenfall auf der GIRO-Strecke in der Nähe von Niedernhausen glimpflich verlief und die Radfahrer sich hilfsbereit und loyal zeigten, wurde von Peter Drnec gewürdigt: „Dort ist einer der Fahrer mit seinem Rad gestürzt. Diejenigen, die mit ihm auf gleicher Höhe gefahren sind, haben ihn und sein Rad sofort von der Straße geholt, sie haben den Mann erstversorgt und auch den Notarzt gerufen. Der Mann hatte wohl einen Herzinfarkt, konnte aber so schnell nach Wiesbaden in die Klinik gebracht werden, dass nun soweit alles stabil bei ihm ist. Das hat alles gut geklappt“, wusste er zu erzählen.

Die Siegerehrung konnte also ganz ungetrübt und in bester Stimmung von allen gefeiert werden. Peter Drnec bedankte sich bei allen Teilnehmern, allen Sponsoren und allen Helfern, insbesondere auch beim DRK Hattersheim, welches für die medizinische Versorgung der Touren im Stadtgebiet bereitstand und zum Glück keine Unfälle zu vermelden hatte. Bürgermeister Klaus Schindling freute sich, dass die Veranstaltung des RC Hattersheim wieder so viele Radsportler aus ganz Deutschland angezogen hatte. „Ich habe gehört, die Radfahrer der Sparkasse Aachen sind schon mit dem Fahrrad hier angereist – 260 Kilometer! Sie sind auch schon zum 11. Mal dabei und haben insgesamt inzwischen die 50.000 Kilometer hier vollgemacht. Das ist doch schon einen ganz besonderen Applaus wert“, fand der Bürgermeister und das Siegerehrungspublikum bestätigte das mit Beifall. Schindling lobte die ehrenamtliche Arbeit beim RC Hattersheim, mit der in jedem Jahr wieder der GIRO „mit viel Power auf die Beine gestellt“ wird. „So was könnte eine Stadt gar nicht leisten“, ist sich der Bürgermeister sicher.

Den dritten Platz mit den meisten Teilnehmern aus Hattersheimer Vereinen belegte die SG DJK, den zweiten Platz die Germania Okriftel und der erste Platz ging auch in diesem Jahr wieder an den Turnverein Okriftel, aus dessen Reihen 40 Radler am Giro teilgenommen hatten. Auch bei der Damenwertung konnte der TVO den ersten Platz mit nach Hause nehmen: 15 der weiblichen Teilnehmerinnen kamen aus seinen Reihen.

In der Sparkassen-Wertung belegte die Naspa Hattersheim mit zusammen 1.090 gefahrenen Kilometern den vierten Platz, die Sparkasse Berlin (diese Teilnehmer hatten auch die weiteste Anreise) belegte mit 1.889 Kilometern den dritten Platz, zweiter wurde die Mannschaft der Sparkasse Aachen und den ersten Platz konnte in diesem Jahr die Mannschaft der Frankfurter Sparkasse 1822 mit insgesamt 6.239 Kilometern für sich erringen, der zugleich ein neuer Sparkassen-Rekord in der Gesamtkilometerleistung beim GIRO Hattersheim war. Hocherfreut und unter großem Beifall nahm die Mannschaftsvertretung den riesigen Wanderpokal mit nach Hause, um ihn im nächsten Jahr sicher zu verteidigen.

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