Weihnachtsfeier im Haus Sankt Martin

Traditionelles Weihnachtsessen endlich wieder vor Ort in den Räumen der Caritas-Facheinrichtung

Torsten Gunnemann (zweiter von rechts) wandte sich gerne an die Gäste der Weihnachtsfeier im Haus Sankt Martin, Diakon Rottloff (rechts) verlas die Weihnachtsgeschichte.

Torsten Gunnemann, der Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., konnte zum traditionellen, seit langen Jahren von Kurt-Jochem Graulich gesponserten Weihnachtsessen im Haus Sankt Martin in Hattersheim, der Facheinrichtung für Wohnungslose seines Verbandes, im Jahr 2022 endlich wieder viele Gäste zu einer gemeinsamen Feier begrüßen. „Die letzten Jahre haben wir uns mit Suppe und Geschenken 'to go' behelfen müssen – schön, dass Sie heute alle da sind“, freute er sich darüber. Gerne bedankte er sich bei Anne Domachowski-Schneider und dem Team des Hauses Sankt Martin dafür, dass alles wieder perfekt einladend geschmückt und vorbereitet war. „Das sind die bekannten Gesichter, die die Atmosphäre im Haus St. Martin ausmachen, die dazu beitragen, dass das Haus hier ein Stück Zuhause wird für ganz viele Menschen“, fasste Gunnemann zusammen, was viele dachten.

Die Nachricht, dass weder Kurt-Jochem Graulich noch Einrichtungsleiter Klaus Störch diesmal bei der Feier dabei sein konnten, löste hörbares Bedauern bei den Besuchern aus, man wünschte beiden von Herzen gute Besserung. Anne Domachowski-Schneider verlas die Grüße, die Klaus Störch an alle Besucher der Weihnachtsfeier gerichtet hatte und in denen er, der das erste Mal in 20 Jahren diese Feier im Haus Sankt Martin verpassen musste, allen versicherte, dass er in Gedanken bei ihnen sei. Auch erinnerte er daran, dass die Weihnachtsgeschichte in der heutigen, unruhigen Zeit wichtiger denn je geworden sei und rief dazu auf, einander solidarisch durch den Krisenwinter zu helfen. Klaus Störch ließ allen seine besten Wünsche für ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2023 ausrichten.

Torsten Gunnemann bedankte sich auch im Namen von Klaus Störch und des ganzen Teams sehr bei Kurt-Jochem Graulich, der nicht nur wieder das Essen gesponsert hatte, sondern der das Haus Sankt Martin mit seiner Stiftung immer wieder an vielen Stellen unterstützt.

Die Lesung des Weihnachtsevangeliums durch den Diakon der Gemeinde Sankt Martinus, Jürgen Rottloff, wurde eingerahmt von gemeinsamem Weihnachtslieder-Singen. „Das ist schön – wie früher bei uns zuhause“, war von den Gästen zu hören. Das abschließende Lied „O Tannenbaum“ wäre beinahe vergessen worden, hätte man es nicht sogar aus den Reihen der Besucher eingefordert.

Torsten Gunnemann hob im Hinblick auf die Geschehnisse der Heiligen Nacht hervor, dass Vertreter der einfachen Leute die Ersten an der Krippe waren. „Die Hirten durften Jesus zuerst begegnen, nicht die Tempelpriester, nicht die Gelehrten und auch nicht die Politiker“, hielt er fest und erntete beistimmendes Kopfnicken. „Denn Gott macht keine Unterschiede. Bei ihm hat jeder eine Chance, gerade auch die 'kleinen Leute', zu denen damals auch die Hirten zählten, obwohl sie einen schwierigen Beruf ausübten. Die ständige Sorge um Futter für die Tiere, die Sicherung der Herde vor Krankheit und Diebstahl und auch die Verteidigung gegen Raubtiere erforderten Menschen mit Kraft, Mut und Entschlossenheit, vorausschauend und umsichtig“, malte Gunnemann das Bild der Hirten, und hielt allen vor Augen, dass Jesus sich später selbst als den Guten Hirten bezeichnet. „Ich bin der gute Hirt…Ich lasse mein Leben für die Schafe“, zitierte er. „Weihnachten bedeutet für mich, Gott kommt zu uns Menschen, so wie wir sind, er macht keinen Unterschied. Ich glaube, dass das Haus St. Martin ein Ort ist, wo Gott Mensch wird, hier und jetzt und das ganze Jahr hindurch. Schon bei der Geburt seines Sohnes teilte er sich denen zuerst mit, die nicht in der Mitte der Gesellschaft stehen, sondern eher am Rand. Das ist eine klare Botschaft“, findet Gunnemann, „diese Botschaft wird hier im Haus St. Martin gelebt. Hier gibt es für alle einen Platz, eine offene Tür. Das stimmt mich als Christ hoffnungsvoll. Ihnen allen wünsche ich gesegnete Weihnachten und dass wir gemeinsam Frieden finden und Frieden machen. Kommen Sie gut ins neue Jahr!“ Nicht nur das gemeinsame Singen, auch die Worte von Caritasvorstand Torsten Gunnemann wurden viel beklatscht, bevor es wunderbare Gulaschsuppe, Kuchen und auch noch eine Geschenketüte für alle gab. Dazu wurde vom Team des Hauses Sankt Martin noch besonders auf einen kleinen Umschlag in der Tüte hingewiesen: „Pass auf, dass ihr den nicht verliert! Da ist was Wertvolles drin!“ Die schönste Antwort darauf war: „Ihr seid das Wertvolle hier!“

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