HSG macht sich zum Mitaufsteiger

Damen: HSG Hochheim/Wicker – TV Hattersheim 27:21 (12:10)

Die Handballerinnen des TV Hattersheim haben den Sprung in die Bezirksoberliga geschafft.
(Foto: privat)

(vb) – Noch einmal wollten die Handballerinnen des TV Hattersheim in der Bezirksliga A zeigen, wie sie sich in dieser Saison den Meistertitel erarbeitet haben. Schon das Hinspiel ist ein sehr enges und hart umkämpftes Spiel gewesen, mit dem glücklicheren Ende für Hattersheim. Entsprechend waren die Erwartungen für das Rückspiel in Hochheim gegen die HSG, die am Wochenende zuvor den Verfolger TuS Dotzheim knapp geschlagen hatte und somit auf einen Aufstiegsplatz vorgerückt war.

Die HSG Hochheim/Wicker begann sehr konzentriert und legte schnell auf 2:0 vor (3.). Hattersheim indes tat sich schwer, ins Spiel zu kommen. Offene Manndeckung, technische Fehler und Fehlwürfe bei hochkarätigen Chancen führten dazu, dass erst in der 10. Minute das erste Hattersheimer Tor durch Rödelbronn erzielt wurde (1:3). Auch die seitens des Schiedsrichters angekündigte strenge Ahndung von zum Beispiel Stumpen und Stoßen wurde teilweise schmerzlich vermisst. Danach aber waren die TVH-Damen konzentrierter, nutzen ihre Chancen und glichen erstmalig in der 14. Minute zum 4:4 aus. Mehrmals konnte Hattersheim ein Tor vorlegen, doch der Ausgleich durch die HSG folgte auf dem Fuße, die in der 28. Minute nach drei Treffern in Folge wieder mit zwei Zählern in Führungen ging (10:8). Zur Pause stand es 12:10 für die Gastgeberinnen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte stellten die HSG-Damen ihre Deckung um und erwischten im Angriff den besseren Start. Beim Stand von 16:11 für Hochheim/Wicker in der 37. Minute zog der Hattersheimer Trainer Frank Weidenauer seine grüne Karte und gab neue taktische Anweisungen. Das TVH-Team konnte daraufhin auf 13:16 verkürzen (39.). Die HSG wollte das Spiel nicht aus der Hand geben, legte noch einmal an Tempo zu und stellte mit zwei Gegenstößen den alten Abstand wieder her (18:13, 41.).

Im weiteren Verlauf des Spiels lief die überragende HSG-Torhüterin Eckert weiter zu Bestform auf und hielt neben zwei Siebenmetern auch einige andere sicher geglaubte Torwürfe des TVH. Hinzu kam der Ausfall von Langner in der 45. Minute durch eine Handgelenksverletzung. Auch Eckert im Tor der Hattersheimerinnen musste kurze Zeit später vom Feld, da sie aufgrund einer Oberschenkelverletzung ihre stets ausgezeichnete Form nicht komplett abrufen konnte. Torfrau Schweikart fand gut ins Spiel und hielt einige schwierige Bälle, konnte aber die immer selbstsicherer aufspielenden HoWi-Damen nicht aufhalten. Fassoth, die auf Seiten der Gastgeberinnen vor dem Spiel verabschiedet wurde, erzielte unter anderem noch drei Tore von ihrer Außenposition. Als die HSG in der 55. Minute einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgespielt hatte, bäumte sich der TV Hattersheim noch einmal auf. In den letzten fünf Minuten konnten noch fünf Tore erzielt werden, wobei sich Kleine und Eicke jeweils zweimal sowie Ziegler einmal in die Torschützenliste eintragen konnten. Der Endstand lautete 27:21 für die Gastgeberinnen.

TVH: Eckert, Schweikart; Eikelmann (3/1), Küper, Lehmler, Eicke (2), Schmidt, Rödelbronn (2), Langner (3), Ziegler (1), Neisius, Rühl (1), Heim 7/3), Kleine (2/1).

Große Freude über die Entwicklung
Die HSG Hochheim/Wicker steht nun als Mitaufsteiger fest, sie spielte an diesem Tag besser und wollte den Sieg unter allen Umständen. Das Team des TV Hattersheim als Meister der Bezirksliga A konnte die Konzentration und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit am letzten Spieltag nicht abrufen. Dies schmälert jedoch das Erreichte in keinem Fall und zu Recht wurden die Hattersheimer Damen ein letztes Mal von ihren treuen, mitgereisten Fans gefeiert.

In einer starken Saison mit vielen Höhen und kaum Tiefen wurden insgesamt nur fünf Punkte abgegeben, sodass am vorletzten Spieltag bereits die Meisterschaft in der Bezirksliga A feststand. Trainer Weidenauer, der die Handballerinnen seit Mai 2013 trainiert und formt, sieht den Erfolg der Saison 2016/17 unter anderem darin begründet, dass das Team glücklicherweise von größeren Verletzungen verschont geblieben ist. „Außerdem hatten wir uns zum Anfang der Saison das große Ziel Aufstieg vorgenommen und die Spielerinnen hatten den unbedingten Willen und die Leidenschaft, um jeden Punkt bis zum Abpfiff zu kämpfen“, so Weidenauer. Dass sich die beiden Betreuer Otto und Hildebrandt um das Organisatorische kümmern, lässt ihn sich darauf konzentrieren, die Mannschaft taktisch und spielerisch weiterzuentwickeln.

„Ich bin stolz, dass wir es in nur vier Jahren von der Bezirksliga B in die Bezirksoberliga geschafft haben“, lässt Weidenauer durchblicken. Dabei betont er, dass der Zusammenhalt der Mannschaft sowie die Treue der Fangemeinde bei Heim- und Auswärtsspielen bemerkenswert seien. Drei Viertel des großen Spielerkaders hat seine Wurzeln in Hattersheim. Manche Spielerinnen haben bei Punktspielen ein ums andere Mal zurückstecken müssen. Dennoch haben sie sich im Training gequält und waren zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden.

Um allen im Hinblick auf Spielanteile gerecht werden zu können, wird es nun in der kommenden Saison die Teilnahme an zwei Spielrunden geben – zum einen in der Bezirksoberliga, zum anderen in der Bezirksliga B.

Zuvor jedoch haben sich Spielerinnen, Trainer und Betreuer eine Handballpause verdient. Ab Juni geht es weiter, bevor im Sommer die Vorbereitung für die Aufgaben in der kommenden Saison startet.

Der Aufstiegskader des TV Hattersheim: Albrecht, C. Böhler, S. Böhler, Bosnic, Eckert, Eicke, Eikelmann, Füller, Heim, Heinze, Kleine, Künzel, Küper Langner, Lehmler, Lessig, Moersfelder, Müller, Neisius, Paugam, Rödelbronn, Rühl, Schindling, Schmidt, Schweikart, Versin-Hickel, Ziegler.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X