Fortschritte beim Homeschooling Umfrage bringt Digitalisierung an der Weingartenschule voran

Das WGS-Team auf dem Weg in die Digitalisierung.

Umfrage bringt Digitalisierung an der Weingartenschule voran

Schulschließung, Notbetreuung, E-Mail-Fluten, Homeschooling, Schulportal, Videotelefonie, Online-Lernplattformen - noch nie stand die Weingartenschule (WGS) in Kriftel derartig unter Stress wie in den vergangenen Wochen und Monaten. Aber das hatte auch sein Gutes, denn die Corona-Pandemie wirkte wie ein Katalysator, um überfällige digitale Entscheidungen zu treffen.

Dabei hatte sich die Krifteler Gesamtschule schon lange vor COVID-19 auf den Weg von der analogen in die digitale Welt begeben. Das Schuljahr 2019/20 hatte für die digitale Grundausstattung eigentlich gut begonnen: Fertigstellung der WLAN-Installation, Voranschreiten des Medienbildungskonzeptes im Zuge des Digitalpakts, Betriebssystem-Upgrades. Doch dann kam die Pandemie, und Lehrer, Schüler und Eltern mussten gemeinsam in das kalte Wasser des Distanzlernens springen und ihren Alltag komplett neu strukturieren. Es folgte zunächst Verwirrung, viele verschiedene Plattformen und Apps zum digitalen Lernen wurden genutzt. Was fehlte, war ein einheitliches Konzept.

Chat für schnellen, direkten Kontakt

Angesichts dieser Problematik installierte der IT- und Datenschutzbeauftragte Markus Preis in kürzester Zeit das Schulportal Hessen für die Weingartenschule. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte bekamen von ihm eigene Passwörter zum Einloggen und damit die Übersicht über Unterrichtsfächer, Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmaterialen. (Homeschooling-)Hausaufgaben lassen sich seitdem auf diese Weise digital einsammeln, korrigieren und wieder zurückschicken. Dazu gibt es eine Nachrichten-Chat-Funktion für den schnellen, direkten Kontakt. Sie funktioniert auf jedem Endgerät mit Internetzugang. Und das Schulportal ist - mit Blick auf den strengen Datenschutz - vom Land Hessen abgesegnet.

Homeschooling-Bewertung: 3+

Die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern während der Schulschließung, die vorwiegend über E-Mails und das Schulportal stattfand, hat den Umständen entsprechend gut funktioniert. Dies belegt eine Online-Umfrage, die IT-Experte Preis gemeinsam mit Gymnasialzweigleiterin Nicola van de Loo ins Leben gerufen und ausgestaltet hat, um einen Eindruck darüber zu bekommen, wie Eltern, Schüler und Lehrkräfte die Wochen des „Homeschoolings“ empfunden und erlebt haben.

Die Resonanz auf die Umfrage war insgesamt erfreulich: Es haben sich 350 Eltern (40 Prozent), 305 Schülerinnen und Schüler (35 Prozent), und 43 Lehrkräfte (71 Prozent) an der Umfrage beteiligt. Das Positive zuerst: Die große Mehrheit der Eltern - nämlich knapp 74 Prozent - erachtet die Umsetzung des Homeschoolings an der WGS als befriedigend und bewertete die Bemühungen der Schulleitung und der Lehrkräfte mit der Note 3+.

Aber die Umfrageergebnisse zeigten auch auf, dass Eltern und Schüler sich vor allem mehr Online-Video-Unterricht und mehr digitale Plattformen für einen direkteren Austausch mit den Lehrkräften wünschen und dass im Blick auf die Digitalisierung vieles noch ausbaufähig ist. Dafür notwendige Entscheidungen wurden von der Schulleitung getroffen und auf den Weg gebracht.

Digitaler Ausblick

Ab dem kommenden Schuljahr werden der Weingartenschule vom Main-Taunus-Kreis digitale Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler bereitgestellt. Damit ist sichergestellt, dass jedes Kind von zu Hause aus lernen kann. Jede Schülerin und jeder Schüler werden eine Schul-E-Mail-Adresse und ein kostenloses Office-Softwarepaket für die Arbeit mit Word, Powerpoint, Excel, OneNote und Outlook bekommen. Keiner soll abgehängt werden.

Darüber hinaus sind weitere pädagogisch sinnvolle Umsetzungen und Konzepte für das digitale Lernen an der Weingartenschule geplant. Dazu gehört auch der Ausbau der AG „Digitale Helden“, die Markus Preis erstmalig 2018 an der Weingartenschule etablierte. Hier lernen Kinder und Jugendliche den sicheren Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken. Preis wünscht sich auch, dass das Schulportal stärker ins „normale“ Unterrichtsgeschehen integriert wird. „Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, das Smartphone gewinnbringend in den Unterricht miteinzubeziehen“, so der IT-Experte. Natürlich müssten dafür strikte Regeln und Nutzungsvereinbarungen ausgearbeitet und eingehalten werden.

Schulleiterin Elke Wetterau-Bein blickt ebenfalls optimistisch in die digitale Zukunft der Schule: „Durch die Finanzhilfe im Digitalpakt werden wir in naher Zukunft ganz neue technische Möglichkeiten in den Klassenräumen haben, zum Beispiel digitale Tafeln, schuleigene Tablets, Lernplattformen und Lern-Apps.“ Die Lehrkräfte sollen zur kontinuierlichen digitalen Aus- und Weiterbildung ermutigt werden. So soll dem digitalen Fortschritt an der Weingartenschule nichts mehr im Wege stehen.

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