Für Kuchen sorgte die Standgebühr

Premiere des Ballouplatzfestes stieß auf großes Interesse

GINSHEIM (gus) – Ein Platz und sein Leben: Ein wenig anders hatten sich die Ginsheim-Gustavsburger Kommunalpolitiker die Entwicklung auf dem einzigen größeren Platz im Ortsteil Ginsheim-Nord schon vorgestellt, als der Ausbau des Ballou-Platzes an der Bouguenais-Allee beschlossen wurde. Es ist weiterhin eher wenig los auf der Fläche, die die Ginsheimer doch als Lebensraum entdecken und nutzen sollten. Das Kulturbüro um den neuen Chef Guido Conradi bemüht sich daher darum, auf dem Platz eine Veranstaltung zu etablieren, die die Ginsheimer dem Ziel Stück für Stück näher bringen soll.

 

Mit der ersten Ausgabe der Festes „Leben auf dem Ballou-Platz“ darf Conradi vollauf zufrieden sein. Sechs Stunden, von denen nur die erste wegen arg regnerischen Wetters wenig Besucher sah, wuselte es am Samstag auf dem Platz in Ginsheim-Nord, ganz, wie es häufiger zu wünschen wäre. Der Schwerpunkt der 50 Stände auf dem Platz lag optisch auf dem Flohmarkt. Das große Interesse an Anbietern war besonders gut für die Kuchentheke, denn die Standgebühr betrug eben darin, einen Kuchen beizusteuern.
Honorarkräfte und einige Verwaltungsmitarbeiter sorgten für den reibungslosen Ablauf des Festes. Unterhaltungskünstler suchten ihr Publikum auf: Zauberer und Entertainer Andy Clapp klapperte die Reihen ab und verwickelte die Besucher in seine Späße. Auch die „Swingin’ Buddies“ stellten sich nicht auf eine (nicht vorhandene) Bühne sondern tauchten mitten im Publikum auf und brachten es mit Jazz- und Dixieland-Musik in Bewegung.
Stationär arbeiten konnte Ballonkünstlerin Rita Wiebe, die es schon gewohnt ist, dass besonders Kinder Schlange stehen, um ihr beim Herstellen ihrer kunstvollen Luftballonkreationen zuzuschauen. Damit auch der Nachwuchs etwas hat von dem Fest, packte die Jugendpflege ihr Repertoire aus dem Spielmobil im westlichen Teil des Platzes aus. Da bauten einige Väter mit ihren Kindern aus den großformatigen, bunten Bausteinen kleine Burgen als wären sie Gustavsburger.
Neben den Flohmarktanbietern und den Verpflegungsständen gab es auch vereinzelt Infostände, so von einem Anbieter aus der Solarbranche und von der Ahmadiyya-Gemeinde. Neben reifen pakistanischen Mangos mit ihrem besonders intensiven Aroma gab es für Interessierte vor allem Informationen über die Bait-ul-Ghafur Moschee im Gustavsburger Gewerbegebiet und die Glaubensrichtung der Ahmadiyya Muslim Jamaat im Allgemeinen. Die rund 30.000 Mitglieder in Deutschland, die sich als Reformmuslime verstehen und einen toleranten und friedliebenden Islam anstreben, scheinen ihre Überzeugung ernst zu nehmen.
„Bei der Jahresversammlung Jalsa Salana kamen Anfang Juni in Karlsruhe 27.000 Menschen zusammen“, berichtet Abdul Rahman Ahsan. Die im vergangenen Jahr eröffnete Moschee besuchen rund 250 Menschen regelmäßig.
Conradi, obwohl mit der Premiere des Festes recht zufrieden, will die Veranstaltung Schritt für Schritt weiterentwickeln. „Es soll sich als Fest am Anfang der Ferien etablieren, aber es ist auch dran gedacht, in den Abend hineinzugehen“, erläutert der Kulturbüroleiter die Überlegungen zur Erweiterung der Attraktivitäten für das kommende Jahr.
 

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