Erst führte die Corona-Pandemie dazu, dass die Gallus-Konzerte nicht in gewohnter Form stattfinden konnten. Nun ist es die kritische Energiesituation, die ein erneutes Abweichen von der gewohnten Terminierung bei der Flörsheimer Konzertreihe erforderlich macht. Um Kosten zu sparen, sollen Kirchen nach Empfehlung des Bistums Limburg und durch Beschluss der Kirchengemeinde St. Gallus nur bis maximal fünf Grad Celsius temperiert werden. Der Vorstand des Fördererkreises Musik Main-Taunus e.V. als Veranstalter der Gallus-Konzerte hat daher beschlossen, die neue Spielzeit nicht wie üblich im Oktober oder November zu beginnen, sondern auf Ende Februar 2023 zu verschieben.
„Wir haben Verständnis für die Entscheidung der Kirchengemeinde und wollen ebenfalls unseren Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Dennoch haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, denn die Gallus-Konzerte haben eine lange Tradition, die wir nicht einfach brechen wollen", betont Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, Vorsitzender des Fördererkreises. „Aber es ist weder den Musikerinnen und Musikern noch dem Publikum zuzumuten, sich unter diesen Umständen länger in der Kirche aufzuhalten.“ Hinzu kommt, dass bei solch geringen Temperaturen die musikalische Qualität leidet. „Die Instrumente würden in der Stimmhöhe so absinken, dass ein Zusammenspiel zwischen Bläsern, Streichern und Orgel nicht möglich sein wird“, erläutert Diözesankirchenmusikdirektor Andreas Großmann als Mitglied des Fachlichen Beirats der Gallus-Konzerte. „Auch an eine mehrstündige Haupt- und Generalprobe ist bei dieser Kälte nicht zu denken.“
Aus diesem Grund hat der Vorstand entschieden, die Spielzeit erst im kommenden Jahr zu starten und das erste Konzert – ein Liederabend mit Kateryna Kasper und Dmitry Ablogin – im Februar ausnahmsweise in der Stadthalle zu veranstalten.
„Diese Option soll Ausnahme bleiben. Wir wollen nicht alle für den Winter geplanten Konzerte außerhalb der St.-Gallus-Kirche ausrichten, da deren Akustik das Alleinstellungsmerkmal der Reihe ist und die Konzertprogramme dem sakralen Raum angepasst sind oder auch die Dahm-Orgel involviert ist“, unterstreicht Blisch.
Die Flörsheimer Kantorei wird anstelle des traditionellen Weihnachtskonzerts in der Passionszeit die „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach aufführen, die bereits für 2020 vorgesehen war, aber wegen des allgemeinen Lockdowns damals nicht realisiert werden konnte.
Im Mai wird der Saxophonist Christian Segmehl mit dem Stuttgarter Domorganisten Johannes Mayr ein Duo-Konzert geben.
Den Abschluss der Konzertsaison bildet am 11. Juni das Ensemble Camerata Köln, das unter Leitung von Michael Schneider eines der Brandenburgischen Konzerte Bachs zur Aufführung bringt.
Die Saison im Überblick
Sonntag, 26. Februar 2023, 17 Uhr
Liederabend
Kateryna Kasper und Dmitry Ablogin
Stadthalle, Kapellenstraße 1.
Sonntag, 2. April 2023, 17 Uhr
Johannes-Passion
Flörsheimer Kantorei, Solisten, Main Barockorchester Frankfurt. Leitung: Andreas Großmann, St.-Gallus-Kirche, Hauptstraße 28
Sonntag, 21. Mai 2023, 17 Uhr
Saxophon und Orgel
Christian Segmehl, Saxophon, und Johannes Mayr, Orgel, St.-Gallus-Kirche
Sonntag, 11. Juni 2023, 17 Uhr
Brandenburgische und andere Konzerte
Camerata Köln. Leitung: Michael Schneider, St.-Gallus-Kirche
Das detaillierte Programm zu den einzelnen Konzerten ist unter www.gallus-konzerte.de zu finden. Der Kartenvorverkauf startet ab am 1. November im Stadtbüro, Rathausplatz 3, Telefon 06145/955-110; E-Mail stadtbuero[at]floersheim-main[dot]de oder im Internet unter www.adticket.de (zuzüglich Vorverkaufs- und Systemgebühren).
Weitere Informationen zur Konzertreihe der Gallus-Konzerte gibt es im Internet unter www.gallus-konzerte.de.