Stiller Anblick

Idylle pur – so könnte man zurzeit die Situation für die Anrainer rund um den Frankfurter Rhein-Main-Flughafen bezeichnen. Nachdem durch die Corona-Pandemie die Fluglinien ihren Betrieb überwiegend eingestellt haben und fast nur noch Fracht fliegt, werden die nun überzähligen Jets seit Montag vergangener Woche quer zur Fahrtrichtung – und damit platzsparend – auf der Nord-West-Landebahn geparkt. Maximal 40, eher kleinere Flugzeuge haben dort Platz.

Dass dies nicht viel mit dem gewöhnlichen Abstellen eines Fahrzeugs auf einem Parkplatz gemein hat, das man mal für ein paar Tage nicht benötigt, lässt sich schon daran erkennen, das allein für die Stilllegung eines Airbus A320 rund 60 Stunden Arbeit anfallen: Flüssigkeiten müssen aus den Flugzeugen herausgenommen werden, um die Bildung von Mikroben im Tank zu verhindern, Triebwerke, Türen und sonstige Öffnungen müssen abgeklebt werden, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Einmal in der Woche ist zudem Lüften angesagt, damit innen nichts gammelt.

Alles in allem laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr ein „Ausnahmezustand“ und eine „historische Herausforderung“. Wohl wahr, nicht nur für die Fluggesellschaften. Was bleibt, ist die Ruhe, die die Bürgerinnen und Bürger jetzt jeden Tag von früh morgens bis spät abends genießen können – nur die Umstände passen nicht dazu.

(Foto: A. Elzenbeck)

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