Die vereinsamte Absperrung in Weilbach wartet weiter auf ihre Erlösung. Hessen Mobil, berichtete Bürgermeister Bernd Blisch nun im Weilbacher Ortsbeirat, zeige sich bei den regelmäßigen Gesprächen über die unvollendet zurückgelassene Baustelle an der Brücke über den Weilbach an der B40 grundsätzlich verständig. Wann sie endlich aufgelöst wird, kann der Landesbetrieb beim nächsten Gespräch aber immer noch nicht sagen - seit Jahren.
Der lotterhafte Zustand der Absperrung und der Bewuchs des Schachtdeckels verraten auf den ersten Blick, dass hier schon sehr lange nichts mehr geschehen ist. Der Deckel liegt nicht fest in seinem Schacht, sondern - deshalb die Absperrung - halboffen. Aus dem Schacht führt ein dickes Stromkabel heraus, das sogleich unter der Brücke verschwindet. Auf der anderen Straßenseite taucht es wieder auf, steigt den Ampelmast empor und versorgt den zuvor defekten Signalgeber auf der Seite Bachstraße wieder mit Strom.
Ganz klar: Da wurde bei der Reparatur mit einem Provisorium gearbeitet und irgendwie tun die Ampeln auch so ihren Dienst. Das Hindernis am Beginn des Fußweges entlang des Weilbachs zur Haydnstraße ist auch klein genug, dass niemand entscheidend behindert wird. So denkt sich das möglicherweise auch Hessen Mobil und lässt die Situation auf sich beruhen – aber nun beschloss der Ortsbeirat Weilbach, die Stadtverwaltung zu bitten, „gemeinsam mit Hessen Mobil die Fußgängerampel im ursprünglichen Zustand kurzfristig wiederherzustellen“.
In der Begründung erinnern die Freidemokraten daran, dass es im vergangenen Jahr eine Zusage zur Reparatur gegeben habe, die aber bisher nicht eingelöst wurde. Eine Vollsperrung der Frankfurter Straße solle bei der Reparatur vermieden werden, ergänzte die FDP.
„Das ist etwas, das glaubt man nicht“, sagte Blisch zu der beschriebenen Situation und meinte damit. „dass eine Leitung vier Jahre lang unter einer Brücke liegt“. Die ist auch nicht etwa in einer Führungsschiene am Brückenbauwert aufgehängt, sondern ruht völlig ungeschützt am Rande des Bachbetts und würde bei einem Hochstand des Gewässers unweigerlich überspült – solange die Isolation ihren Dienst tut, nicht wirklich ein Problem. „Hessen Mobil ist nur damit gekommen, die Straße aufzureißen. Die Stadt sei immer wieder am Thema dran und frage nach, besteuert der Bürgermeister. „Es scheint aber eine Ecke zu sein, die sie nicht interessiert.“
Werner Duchmann (FDP) versteht nicht, warum man den Schacht nicht einfach an der Seite anbohrt und das Kabel durch das Loch ins Bachbett führt. Deckel zu, Absperrung abgebaut, Begrünung entfernt. „Dann bleibt es eben ein Provisorium“, erklärte er, dass ihm dies zur Not genügen würde. Die Baustellenvariante entfiele dann jedenfalls. Der Ortsbeirat stimmte dem Antrag einstimmig zu.
Verbindungsweg im Dunkeln
Etwas Strom täte auch beim kleinen, am nördlichsten Bereich des Wiesenrings gelegenen, namenlosen Verbindungsweg in Richtung Süden gut. Keine Laterne erhellt nachts den nur etwa zwei Meter breiten Weg zwischen den Rückwänden der Garagen im Nordosten des Wohngebiets und den Grundstücken der Häuser Wiesenweg 1 und Wiesenweg 29. Das soll sich möglichst ändern, wünscht ein SPD-Antrag, der ebenfalls volle Unterstützung fand. Der Magistrat wird demnach gebeten zu prüfen, „ob und wie eine ausreichende Beleuchtung des Fußweges“, der am südlichen Ende auch am Spielplatz Wiesenring vorbeiführt, „hergestellt werden kann und darüber zeitnah im Ortsbeirat zu berichten“. Je nach Prüfergebnis sollte die Beleuchtung dann realisiert werden.
Für die Anwohner einiger der in der zweiten Häuserreihe (13 bis 29) gelegenen Häuser mag der Weg ein paar Meter Abkürzung bedeuten, unverzichtbar scheint er nicht gerade. Aber es geht wohl um ein Sicherheitsgefühl – die SPD berichtet in der Begründung, dass Anwohner sich auf dem Weg wegen der unzureichenden Beleuchtung unsicher und unwohl fühlten. „Der Fußweg wird bei Dunkelheit gemieden.“ Auch hielten sich manchmal Jugendliche „nachts im Schutz der Dunkelheit“ auf dem Spielplatz auf. „Vor dem Hintergrund eines verbesserten Sicherheitsgefühls und einer verbesserten sozialen Kontrolle wird darum gebeten, für eine ausreichende Beleuchtung zu sorgen“, endet die Antragsbegründung von Martina Pokowietz (SPD).
Den Fußweg gibt es seit 50 Jahren, teilweise wachse Gras aus dem Asphalt, ein paar Stolperstellen gebe es auch, ergänzte sie. Der Bürgermeister fragte im Amt erstmal nach, ob es sich bei der schmalen Verbindung überhaupt um einen öffentlichen Weg handelt, das ist aber durchaus so. Somit wäre auch die Stadt gefordert, die Lampen aufstellen zu lassen und zu finanzieren.
Auch, dass der Spielplatz ebenfalls unbeleuchtet ist, wurde im Ortsbeirat diskutiert. Der ist allerdings für kleine Kinder konzipiert, wie der Bürgermeister hervorhob – eine Beleuchtung würde wohl eher die ungewünschte Funktion als nächtlicher Sammelpunkt fördern. Alois Mhlanga (Freie Bürger) bat darum darauf zu achten, dass die Laternen nicht die schlafenden Anwohner störe. Eventuell könnte eine von Bewegungsmeldern ausgelöstes An- und Abschalten der Leuchten sinnvoll sein, gab Blisch zu bedenken und kündigte an, von der Syna Vorschläge für eine sinnvolle Lösung erstellen zu lassen.
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