Gleichgültigkeit?

Hilfe bei einem erkennbaren Notstand zu leisten, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn die Beobachtung einer Notsituation bei der Meldung bei den zuständigen Organen, in diesem Fall bei der Polizei, eher auf Desinteresse stößt, kommt Frust auf. Was ist passiert? Am Freitag dem 4. August geht eine junge Frau zu ihrem Auto auf dem P + R Platz im Höllweg. Im Nachbar-Fahrzeug zu ihrem Auto bemerkt sie einen kleinen Hund auf dem Fußboden vor dem Beifahrersitz. Das Seitenfenster ist nur einen kleinen Spalt geöffnet. Es ist Mittagszeit und das Thermometer zeigt 25 Grad. Die aufmerksame Autofahrerin klopft an das Fenster, der Hund rührt sich nicht. – alarmiert und in Sorge geht sie zur Polizeistation, die gleich nebenan beheimatet ist.

Die Beamten hören sich den Sachverhalt an. Die junge Frau ist beruhigt, geht zu ihrem Auto und fährt nach Hause nach Rüsselsheim. Dort bemerkt sie, dass sie im Büro ihren Wohnungsschlüssel vergessen hat und macht sich abermals auf den Weg nach Flörsheim.

Im Höllweg wird sie von zwei Polizeibeamten angehalten, die offenbar eine Kontrolle durchführen. Die junge Frau spricht auch diese Beamten auf den kleinen Hund im parkenden Fahrzeug an. Auch sie wollen sich kümmern. Die Rüsselsheimerin ist allerdings besorgt und ruft von zu Hause eine Kollegin an, die auch noch in das Auto schauen soll. Der Hund liegt immer noch bewegungslos im Auto. Beunruhigt ruft sie eine Bekannte an, die bei der Polizei beschäftigt ist, schildert ihre Beobachtung.

Etwa zwei Stunden nach der ersten Feststellung sind Fahrzeug und Hund immer noch auf dem Parkplatz. Die Polizei hat eine Halterüberprüfung des Fahrzeuges vorgenommen. Ein gewaltsames Öffnen (Scheibe einschlagen), um dem Tier zu helfen, hat nicht stattgefunden. Irgendwann ist das Fahrzeug weg. Ob der kleine Hund die warme Tortur im Auto überstanden hat, ist nicht bekannt.

Jürgen Sievers, Nauheim

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