Am vergangenen Wochenende gelang der Ersten Herrenmannschaft der HoWi-Handballer in der Oberliga Mitte erneut ein Glanzstück: Beim Tabellenführer von der HSG Dotzheim/Schierstein sprang nach 14:18-Rückstand zur Halbzeit noch ein 33:33-Unentschieden heraus.
Ein wenig fühlte es sich wie ein Punktverlust an, führte man doch zwischenzeitlich mit sechs Toren (30:24). Dann schlich sich etwas Nervosität ein, und Coach Sandro Göbel musste zwei Auszeiten kurz hintereinander nehmen. Am Ende retteten die Hausherren mit dem Buzzer-Beater noch ein Unentschieden und bleiben ungeschlagen an der Tabellenspitze. die HoWis rangieren mit 11:7 Punkten aktuell auf Rang 6.
Das Derby bot alles, was zu einem Derby gehört: Spannung, Emotionen, diverse Wechsel im Momentum der Mannschaften, lautstarke Unterstützung der Fans in der vollen Halle am Schelmengraben. Offensiv kamen die HoWis nicht optimal ins Spiel und trafen gerade in der ersten Halbzeit vorne nicht immer die richtigen Entscheidungen oder warfen zu ungenau.
Die HSG Dotzheim fand meist eine gute Antwort und bestrafte kleine Unzulänglichkeiten durch gutes Tempospiel sofort. Auch in den letzten Minuten vor der Halbzeit wurden 7:6-Situationen nicht sauber ausgespielt, und für drei geworfene Tore konnten die Gastgeber immer auch zwei Tore für sich verbuchen. So ging es aus HoWi-Sicht mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause.
Trotz der Stärke Dotzheims war den Trainern und der Mannschaft aber klar, dass man gute Chancen hatte, das Blatt zu wenden, wenn man vorne effektiver abschließen und noch eine Schippe drauflegen würde. Und so kam es dann auch: Von der 30. bis zur 50. Minute passte alles: Die Mannschaft war technisch und emotional voll da und drehte den Rückstand in einen Sechs-Tore-Vorsprung.
"Wir haben den Derby-Charakter angenommen, frech Bälle abgefangen, solide in der Abwehr gearbeitet, vorne besser abgeschlossen und viel effektiver gespielt - genau, wie wir es uns vorgenommen hatten", freut sich Göbel über diese super Phase seiner Schützlinge. "Dann sind wir etwas nervös geworden. Dotzheim hat Auszeiten genommen und auf press-offensive Manndeckung umgestellt. Da haben wir dann drei bis vier technische Fehler zu viel gemacht, zwei Pfiffe gegen uns bekommen, und Dotzheim war auf einmal wieder dran."
Mit den Auszeiten versuchte der Trainer zu verhindern, dass das Momentum wieder auf die Dotzheimer Seite kippt. "Zum Glück machen wir 45 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer, stehen dann lange in der Abwehr bei Zeitspiel und kassieren in der Schlusssekunde den unglücklichen, aber saustark gemachten Ausgleichstreffer."
Insgesamt "ein geiles Derby mit vielen Emotionen in einer vollen und lauten Halle", resümierte Göbel. "Unter dem Strich vielleicht ein verlorener Punkt, aber das vierte Mal in Serie haben wir gegen die Dotzheimer nicht verloren, sondern erneut gegen den Ligaprimus bestanden."
Die HoWis treffen am Freitag (28.) um 20 Uhr in der Wickerer Goldbornhalle auf den Tabellenvierten vom TuS Holzheim (14:6 Punkte). Die Mannschaft freut sich über lautstarke Unterstützung zahlreicher Fans!


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