Pflege des Gedenkens

 

Feierliche Verlegung von fünf neuen Stolpersteinen am 8. November

 

 

HATTERSHEIM (pm) – Mit einem Rundgang zu den Hattersheimer Stolpersteinen begann am vergangenen Freitag in der Mainstadt das Programm zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938. 
Bürgermeisterin Antje Köster begrüßte die kleine Gruppe Interessierter. Sie folgten dem Stadtarchivar Wilfried Schwarz, der über die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus in Hattersheim informierte. Der Weg führte zu den dreizehn Stolpersteinen zwischen Staufenstraße und Untertorstraße, die im Jahr 2010 verlegt worden waren. 
Im Rahmen des informativen Rundgangs hatten sich Mitglieder der städtischen Arbeitsgruppe Opfergedenken vorgenommen, die Stolpersteine zu reinigen. Die gravierten Messingplatten dunkeln nämlich im Laufe der Zeit nach und müssen ein bis zwei Mal im Jahr mit einem Metallreinigungsmittel abgerieben werden, damit sie wieder gut lesbar sind. Diese Arbeit wurde von einigen Paten der Stolpersteine bereits erledigt. Dort, wo es noch nicht geschehen war, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Aufgabe während des Rundgangs übernommen.
Die Biografien aller 41 Opfer, für die im Stadtgebiet bisher Stolpersteine verlegt wurden, sind im Internet auf der Seite www.hattersheim.de veröffentlicht.
Am Dienstag, 8. November, um 16 Uhr werden in der Propsteistraße 6 in Eddersheim fünf neue Stolpersteine für die Mitglieder der Familie Hahn verlegt. Bürgermeisterin Köster würde sich freuen, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zu dieser Zeremonie begrüßen zu können. 
Musikalisch umrahmt wird die Stolperstein-Verlegung von jiddischen Liedern. Hana Frejková, Milan Potocek und Slávek Brabec aus Tschechien werden nach der Verlegung am Nachmittag abends um 19 Uhr ein Konzert im Posthofkeller geben. „Ich singe Lieder, die mir am Herzen liegen, die von menschlichem Leid, von Kummer und Freude erzählen“, kündigt die Sängerin und Schauspielerin Frejková an und sagt weiter über ihr Programm: „Oft sind die Lieder ironisch, sentimental, nostalgisch und doch geistreich. Gerade der Gegensatz von Leid und Ironie, zusammen mit der Melodie, schafft eine ungewöhnliche Spannung, die diese Lieder so einmalig macht.“ Ihre Musikerkollegen begleiten die Frejková auf der Klarinette und dem Keyboard sowie mit dem Akkordeon.
Der viel diskutierte Film über den ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalt und Initiator der Frankfurter Auschwitzprozesse „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ beschließt das Programm rund um die Verlegung der Stolpersteine. Er wird am Mittwoch, 9. November, und Samstag, 12. November, jeweils um 20 Uhr im Kino am Kirchplatz in Okriftel gezeigt. 
Die Karten für den Konzertabend „Jiddisch zu Dritt“ mit Hana Frejková, Milan Potocek und Slávek Brabec am 8. November im Posthofkeller kosten 5 Euro. Sie sind im KulturCenter Am Markt sowie an der Abendkasse ab 18 Uhr erhältlich. Die Kinokarten für den Dokumentarfilm über Fritz Bauer im Kino am Kirchplatz kosten ebenfalls 5 Euro.
Weitere Informationen zur Verlegung der Stolpersteine und dem Veranstaltungsprogramm erhalten Interessierte bei der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Hattersheim am Main, Telefon: 06190/970–124 oder –131, E-Mail: monika.muench[at]hattersheim[dot]de.
Wer eine Patenschaft für einen Stolperstein übernehmen möchte, kann sich ebenfalls an die Stadtverwaltung wenden.

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