50 Jahre Jugendfeuerwehr

Jubiläum bei der Freiwilligen Feuerwehr in Eddersheim mit großem Fest und Ehrungen

Viele Ehrungen wurden anlässlich der Feier des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr im Rahmen des diesjährigen Tag der Offenen Tür ausgesprochen, viele Urkunden und Medaillen wurden überreicht.(Fotos: A. Kreusch)
 

Nachdem schon der Frühschoppen, auch in diesem Jahr begleitet von den Klängen des Flörsheimer Musikvereins, sehr gut besucht war, fanden sich zur Eröffnung der Kuchentheke – auf der eine riesige Geburtstagstorte die Attraktion war – die nächsten Gäste ein und gesellten sich zu denen, die sich erst gar nicht auf den Heimweg gemacht hatten. Für den Nachmittag waren auch die Ehrungen und die mit Spannung erwarteten Vorführungen der Mini- und der Jugendfeuerwehr angesagt, den ganzen Tag über konnten sich die zahlreichen Gäste die Fahrzeuge und die Ausrüstung der Eddersheimer Feuerwehr anschauen und erklären lassen. Ebenfalls stand die neue Halle zum ersten Mal zur Besichtigung offen.

Bürgermeister Klaus Schindling machte in seinen Begrüßungsworten an die Festgemeinschaft deutlich, wie wichtig die Freiwillige Feuerwehr für alle Bürger der Stadt ist: „Die aktive Abteilung unserer Feuerwehr hat in diesem Jahr schon über 60 Einsätze gefahren – es ist sehr wichtig, ihr unsere Wertschätzung zu zeigen und unsere Unterstützung zuteilwerden zu lassen“, bekräftigte Schindling. „Ihre Jugendarbeit mit der Mini-Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr ist unabdingbar für unsere Stadt“

In diesem Sinne wurde insgesamt neunzehn Mal die Florian-Medaille am Band des Nassauischen Feuerwehrverbandes „in Anerkennung für die Unterstützung der Jugendarbeit“ verliehen: Die Ehrenzeichen achtmal in Bronze, dreimal in Silber und achtmal in Gold hatte der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Peer-Eric Neugebauer, mit nach Eddersheim gebracht. Persönlich entgegen nahmen die bronzene Medaille Helmut Ramp, der mit seinem Traktor die Tannenbaumsammelaktion mit der Jugendfeuerwehr seit mehr als zehn Jahren unterstützt, und auch Horst Lutter, dem die gute Ausstattung des Jugendraumes zu verdanken ist und der sonst auch gerne mit finanziellen Mitteln hilft, wenn es nötig ist. Ebenfalls geehrt wurden Stefanie Andreas, die seit 2012 sehr engagierte Jugendbetreuerin und seit 2015 Jugendwartin ist, Sarah Langer, die seit 2013 Jugendbetreuerin und seit 2015 Jugendsprecherin ist, sowie Kolja Franssen, der von 2007 bis 2011 und seit 2014 nun wieder Betreuer der Jugendfeuerwehr ist. Den Betreuern Kai Uwe Kunze (von 1985 bis 1988), Bernhard Reuter (1978 bis 1983) sowie Christian Betzing (Betreuer seit 2014) wird die Ehrenmedaille nachgereicht.

Silberne Florian-Medaillen am Band wurden an Natascha Ketterer (Jugendbetreuerin von 2006 bis 2013), Andrea Endler (Jugendbetreuer von 2006 bis 2015) und Markus Schlott (Jugendbetreuer seit 2003) überreicht.

Mit der Florian-Medaille in Gold am Bande wurden Thomas Schuster, der seit vielen Jahren die Jugendfeuerwehr materiell und finanziell unterstützt, sowie Bernd Wagner, der am Ausbau des Jugendraums beteiligt war und zudem bei Jugendveranstaltungen kocht, geehrt. Marcel Walter war von 2003 bis 2005 Eddersheimer Feuerwehrjugendwart und von 2005 bis 2015 Stadtfeuerwehrjugendwart, Joachim Letschert von 1988 bis 1990 Jugendwart und Betreuer von 1983 bis 1993, Ulrich Weber ist seit etwa 20 Jahren Betreuer in der Jugendabteilung – auch sie wurden mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Außerdem bekam Daniel Zepf diese Auszeichnung, der von 1990 bis 1995 Jugendwart der Feuerwehr war und auf dessen Unterstützung man bis heute bei Sonderveranstaltungen zählen kann. Auch auf die Unterstützung von David Tisold, der von 1995 bis 2003 Jugendwart war, kann die Feuerwehrjugend noch immer zählen, und dass er sich immer sehr für die sie einsetzt, ist ebenfalls eine goldene Florian-Medaille wert.

Selbstverständlich vergaß Peer-Eric Neugebauer nicht zu erwähnen, dass Tisold außer seinem Amt als Vorsitzender der Eddersheimer Feuerwehr auch noch das Amt des Vorsitzenden des MTK-Kreisfeuerwehrverbandes innehat und zudem nicht nur Stadtbrandmeister, sondern auch Kreisbrandmeister ist.

Christian Becker, der Moderator des Nachmittages, ist selbst Jugendfeuerwehrbetreuer seit 2002, er war von 2005 bis 2015 Jugendwart der Eddersheimer Feuerwehr und ist seit 2015 Stadtjugendwart der Hattersheimer Feuerwehren, auch er durfte sich über eine goldene Florian-Medaille freuen.
Eine ganz besondere Ehrung nahm dann David Tisold selbst vor: Er freute sich, Oberbrandmeister Anton Wagner das Ehrenkreuz in Silber des Nassauischen Feuerwehrverbandes überreichen zu dürfen. „Toni Wagner ist für die Eddersheimer Feuerwehr unverzichtbar, er hat auch schon eine Unzahl von Ehrungen erhalten. Wenn er heute eine Jacke anhätte, dann würde man sehen, dass die ganz schief hängt, weil sie von so vielen Ehrenabzeichen geschmückt wird“, schmunzelte Tisold, „und auch Toni Wagner war mal Jugendwart, er war ebenfalls maßgeblich am Ausbau des Jugendraumes beteiligt, er ist seit vielen Jahren so etwas wie unser ehrenamtlicher Facility-Manager, der fast alle Arbeiten hier kostenneutral – die Stadt zahlt nur das Material – übernimmt.“ Dass auch Anton Wagner für seine Verdienste für die Jugendfeuerwehr an diesem Festtag noch einmal geehrt werden musste, obwohl er eigentlich alle Medaillen für die Unterstützung Jugendfeuerwehr „schon durch hat“, war selbstverständlich.

Schon fast traditionell ist es, dass am Tag der Offenen Tür der Eddersheimer Feuerwehr Jugendliche nach dem Ablauf ihrer Zeit in der Jugendfeuerwehr in die aktive Einsatzabteilung übergeben werden. Als sichtbares Zeichen dieses „Aufstieges“ bekommen sie ihren Einsatzhelm und den Funkmelder für den „stillen Alarm“ von David Tisold überreicht. Dass Dennis Wüst am letzten Sonntag in die aktive Abteilung wechseln durfte, wurde ganz besonders gefeiert: Der junge Mann hat schon in der Mini-Feuerwehr angefangen, wo er zwei Jahre lang spielerisch übte, bevor er sieben Jahre in der Jugendfeuerwehr lernte, wie man sich im Einsatz professionell benimmt. „Man sieht: Die Gründung der jüngsten Feuerwehr in Eddersheim trägt Früchte, du nimmst ab sofort an den Einsätzen teil, ich wünsche dir viel Erfolg“, freute sich Tisold und hatte neben Helm und Funkmelder auch noch ein Geschenk in Form eines Filmgutscheines für den jungen Mann parat. Auch Bürgermeister Klaus Schindling lobte den Einsatz und das Engagement des frischgebackenen Feuerwehrmannes: „Es ist mir eine ganz besondere Ehre, dir zu gratulieren. Du bist ein Zeugnis dafür, wie toll es ist, die Feuerwehrausbildung hier in Eddersheim zu durchlaufen. Das ist eine klasse Leistung!“

Schauübungen

Nachdem die Edderheimer Minifeuerwehr, genannt die „Löschdrachen“, ihr Löschendrachenlied mit dem obligatorischen „Löschdrachen-Gebrüll“ abgeschlossen hatten, ging auch schon ein gut hörbarer „stiller Alarm“ los: Nach dem „Zusammenstoß“ von zwei Seifenkisten war die „112“ gewählt worden, ein grüner Plüschdrache war offensichtlich bei dem Unfall verletzt worden. Die jüngsten Feuerwehrmädchen und -jungen wussten, was zu tun ist: „Tatütata“-Schilder zeigten bald an, dass sie sich mit ihren selbst gebauten „Einsatz-Bollerwagen“ auf den Weg zum Unfallort machten. Wie im richtigen Einsatz waren die Aufgaben verteilt, an den taktischen Zeichen auf ihren Leibchen war zu erkennen, was jeder Einzelne zu tun hatte. Schnell waren die Fahrzeuge gesichert, der „Verletzte“ mit einer Trage geborgen, sein Kopf und sein Drachenschwanz wurden verbunden und um die Seifenkisten wurde ein (imaginärer) Wasserschleier gelegt.

Nachdem den Löschdrachen ein ausgiebiger Applaus zuteilwurde, war bald schon wieder ein „stiller Alarm“ zu hören, der ausnahmsweise von der Feuerwehrsirene ergänzt wurde. Aus einem Auto auf der Kreuzung neben dem Feuerwehrgelände quoll offensichtlich Rauch, das Fahrzeug musste wohl gelöscht werden. Mit echtem „Tatütata“ fuhr die Jugendfeuerwehr zu diesem Einsatzort, und natürlich hatten die jungen Feuerwehrleute auch schon echte Einsatzkleidung an. Unter fachkundiger Anleitung ihrer Betreuer legten sie einen Schaumteppich um und auf das „brennende“ Auto, um die Flammen zu ersticken. Der weiße Schaum glänzte in der Sonne, schillernde Seifenblasen flogen durch die Luft – der spannende Einsatz wurde von zahlreichen „Ah!“- und „Oh!“-Rufen aus dem Publikum anerkennend kommentiert. Und für die Kinder war es am Ende das schönste, selbst im Schaum zu spielen.

Und wie das so ist, wenn eine Feuerwehr feiert: Die Spuren der Schauübung waren noch nicht ganz beseitigt, als auf einmal überall im und vor dem Feuerwehrhaus die Melder eindringlich piepten – ein Feueralarm vor dem Festende veranlasste viele, im Laufschritt die Einsatzkleidung zu holen, aufzusitzen und mit Sonderzeichen und Blaulicht davonzubrausen, allen vorweg natürlich Stadtbrandinspektor Tisold in seinem Einsatzfahrzeug.

Das war wieder ein schöner und eindrucksvoller Tag bei der Eddersheimer Freiwilligen Feuerwehr, man kann sich schon darauf freuen, dass am gleichen Platz im nächsten Jahr das zehnjährige Bestehen der Mini-Feuerwehr gefeiert werden wird.

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