Hessenliga: FC Eddersheim – TuS Dietkirchen 0:0
„Jetzt werden uns alle jagen und schlagen wollen“, ahnte Eddersheims Trainer Rouven Leopold schon Unheil, nachdem der FCE am vergangenen Wochenende die Tabellenspitze nach dem tollen Sieg bei Hessen Kassel erobert hatte. Prompt verloren die Grün-Weißen am Sonntag nach dem dürftigen 0:0 zuhause gegen Dietkirchen wegen des Verlustes von zwei Punkten den „Platz an der Sonne“ und rutschten auf Rang zwei zurück. Glück im Unglück: Verfolger Fulda verlor erneut zu Hause gegen Hanau 93, so übernahm nun wieder Absteiger Stadt-Allendorff mit einem Punkt Vorsprung vor Eddersheim die Spitze.
Allerdings fällt ein tiefer Schatten auf die Bilanz von Stadt-Allendorf, denn gegen Türk Friedberg gab es wiederholte rassistische Ausschreitungen gegen die türkische Mannschaft aus dem Wetteraukreis. Und das trotz des Appells des Pressesprechers vor dem Spiel an die Fans.
„Über dieses 0:0 nach diesem einseitigen Spielverlaufs bin ich echt traurig. Ich kann meinem Team noch nicht einmal groß Vorwürfe machen. Nur haben wir unsere Chancen nicht genutzt und der Gästekeeper hat einen Sahnetag erwischt“, resümierte Leopold nach dem erfolgslosen Sturmlauf des bisherigen Spitzenreiters. „Aber unsere bisher 29 Punkte erfreuen mich auch weiterhin."
„Wir hatten heute einiges an Glück, daher freut mich der eine Zähler. Doch ich kann nur das Kämpferische loben, im Spiel nach vorne ist uns leider nichts gelungen“, äußerte sich Leopolds Pendant Thorsten Wörsdorfer nach dem glücklichen Punktgewinn seiner kämpferisch starken Jungs.
Den Gastgebern fehlte Kapitän Patrick Hilser wegen einer Verletzung, Turgay Akbulut blieb zunächst draußen, da er unter der Woche erkrankt war. Zudem hatte Trainer Leopold den jungen Max Krippner und Noah Schmitt eine Chance in der Startelf gegeben, die diese beiden auch nutzten. Überhaupt fällt beim FCE ins Auge, dass der Kader geschickt erweitert wurde und sich nun Qualität und Quantität wohl die Waage halten.
Nach dem 0:0 zum Pausentee erhöhte Eddersheim noch einmal den Druck, aber Krippner und Niklas Rottenau vergaben aus aussichtsreicher Position oder scheiterten für Eddersheim bei guten Chancen. Zwei Minuten nach dem Wechsel lag die FCE-Führung in der Luft. Moses Nickmann hatte Bianco an der Torauslinie ohne Not umgestoßen, doch Akbulut schoss in seiner ersten Aktion nach seiner Einwechslung den Foulelfmeter so schwach, dass der alles überragende Gästekeeper Raphael Laux den Ball ohne große Mühe halten konnte. Akbulut hatte unter der Woche erkrankt mit dem Training aussetzen müssen, vielleicht eine Erklärung für diesen ganz seltenen Blackout?
Erneut Pech für „Akku“, als ein Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung von Schiri Lockner verweigert wurde. Zudem reklamierten die Eddersheimer wohl zu Recht ein Handspiel von Nickmann im Zweikampf mit Wade. Das Pech war vollkommen, als Laux einen Freistoß von Akbulut von der Strafraumgrenze fast artistisch aus dem Torwinkel fischte. „Hoffentlich träumt der Akbulut heute Nacht von diesem Laux“, scherzte Trainer Rouven Leopold.
Unter der Woche empfing Eddersheim am späten Mittwochabend im Achtelfinale des Hessenpokals den klassenhöheren Regionalligisten FC Gießen (das Spiel endete nach Redaktionsschluss, wir berichten in unserer nächsten Ausgabe). Am Samstag (15 Uhr) gastiert Eddersheim in der Hessenliga beim FSV Fernwald.
Eddersheim spielte mit: Miletic – Schmitt, Lang, Finger, Krippner – Krause, Dechert (46. Akbulut), Phillips, Henrich (70. Wade), Niklas Rottenau – Bianco (70. Topcu).
Dietkirchen: Laux – Nickmann, Patrick Schmitt, Bergs, Kuczok – Hautzel (27. Dietrich), Stahl (80. Niklas Schmitt), Böcher, Kratz (87. Granja) – Leukel, Zuckrigl.
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Vellmar) – Zuschauer: 150.